Privathotels Sylt feiern Literaturwochenende
„Wer liest, kann sich aus der Realität schleichen und sie gleichzeitig besser verstehen“, sagt Claudia Ebert, Eigentümerin des Hotels Budersand und Schirmherrin des Langen Literaturwochenendes. Den perfekten Anreiz dafür liefern die literarischen Inhalte und Moderatoren auf Sylt.
Geleitet werden die Diskussionsveranstaltungen zwischen dem 8. und dem 13. November 2022 von der Autorin, Literaturexpertin und Talkmasterin Elke Heidenreich, dem Autoren, Radiogast und Leiter des Literaturhauses Hamburg Prof. Dr. Rainer Moritz sowie Dr. Sonja Valentin, die in Theater und Film genauso zuhause ist wie in der gedruckten Literatur.
Die Eventreihe beinhaltet zehn Lesungen – als Matinée oder als Abendveranstaltung mit anschließendem Abendessen und persönlichem Austausch mit den Protagonisten.
Das Literaturprogramm
Den Startschuss setzt die Kölner Regisseurin und Autorin Susanne Abel, die gemeinsam mit Sonja Valentin nicht nur noch einmal in ihr erfolgreiches Debüt „Stay away from Gretchen“ und damit in die deutsche Kriegs- und Nachkriegszeit eintaucht. Auch die aktuelle Fortsetzung „Was ich nie gesagt habe“ wird präsentiert – mit einem Geheimnis aus der Zeit des Nationalsozialismus im Kern, welches eine Familiengeschichte lebenslang prägt.
„Eine Formalie in Kiew“ ist hingegen die Geschichte einer heimatlosen Familie, die ankommen möchte – erzählt mit dem bittersüßen Humor des Sohnes, welcher stoisch versucht, Deutscher zu werden. Der Kreateur Dmitrij Kapitelman ist selbst in Kiew geboren und kam im Alter von acht Jahren nach Deutschland. Er tritt ins Gespräch mit Sonja Valentin.
Das Werk „Die Diplomatin“ stammt von der mehrfach ausgezeichneten Wahl-Berlinerin Lucy Fricke, die ebenfalls zusammen mit Sonja Valentin ihren neuesten Roman vorstellt. Er handelt von einer Frau, die vor deutsch-türkische Herausforderungen gestellt wird, welche sie nicht nur an ihrem Metier zweifeln lassen, sondern auch die Grenzen der europäischen Idee aufzeigen. Vor diesem Hintergrund tauscht sich die Autorin in einer nahbaren Atmosphäre auch mit den anwesenden Gästen aus.
In ihrer Lesung zu „Ihr glücklichen Augen“ berichtet Elke Heidenreich von den Bildern, die zwischen Florenz und Berlin nur ihr eigener Kopf machen konnte. Die Entdeckungsreise wird von der unstillbaren Neugier Elke Heidenreichs gegenüber Menschen und Kulturen angetrieben, die sie auf ihr Publikum überträgt.
Unter dem Motto „Sich sehen. Gespräche über das Gesicht“ sprechen die beiden Journalistinnen Luzia Braun und Ursula März mit Elke Heidenreich über ihre Beobachtungen aus der heutigen Zeit, in der sich Menschen so oft wie nie mit ihrem eigenen Antlitz konfrontiert sehen. Dabei greifen sie während der Matinée Fragen auf wie „Was macht das mit uns?“, indem sie Interviews mit 19 Prominenten und nicht Prominenten Revue passieren lassen.
„Liebe ist gewaltig“ – so lautet der Titel von Claudia Schumachers Roman über Verletzungen und Heilungschancen. Er erzählt von Juli – einer Frau, die sich mehr als 30 Jahre lang von der Gewalt ihres Elternhauses zu befreien versucht. Claudia Schumacher selbst hat Stationen in Tübingen, Stuttgart, Berlin, Zürich und Hamburg absolviert und dabei ihr Händchen für die passenden Worte unter Beweis gestellt.
Mary Roos‘ Stimme ist hierzulande seit Jahrzehnten bekannt. Ihr ESC-Beitrag „Aufrecht geh‘n“ aus dem Jahr 1984 schlug nicht nur in Deutschland hohe Wellen – er ist auch der Titel ihrer gleichnamigen Autobiografie, die eine stürmische Reise aus sechzig Jahren Musikgeschäft unter ein Cover bringt. Rainer Moritz begleitet sie bei ihrer abendlichen Lesung vor neugierigen Gästen.
Die prämierte Erfolgsautorin Karen Duve wagt sich mit „Sisi“ an ein Stück bayerisch-österreichischer Geschichte und beleuchtet die „Kaiserin der Herzen“ aus einem authentisch strahlenden Blickwinkel einer Frau, die weltbekannt und bis heute doch weit unterschätzt zu sein scheint. Das intrigante Spiel aus Verführung und Verrat steht im Fokus einer Story, welche Rainer Moritz unter die Lupe nimmt.
„Die Sache mit der Meinungsfreiheit“ beschäftigt nicht nur Giovanni di Lorenzo, der im Dialog mit Rainer Moritz spannende Fragen dieser Tage stellt. „Woher rührt die Anschauung, dass man ‚nicht mehr alles sagen dürfe‘, ohne geächtet und ausgegrenzt zu werden?“ – in einem freien Land wie Deutschland. Das und noch viel mehr bespricht der versierte Journalist immer wieder gerne, um die brandaktuelle Thematik zu ergründen.
Gäste der abschließenden Vormittagsveranstaltung dürfen sich auf einen inspirierenden Sonntag freuen, der aus der Vielzahl der Neuerscheinungen die Perlen liest. In vergnüglichem Ambiente werden die Highlights der Sommer- und Herbst-Saison 2022 präsentiert und kommentiert.
Alle Details zum „8. Langen Literaturwochenende“ inklusive Programm sind online abrufbar.
(Privathotels Sylt/SAKL)