Oktoberfest-Halbzeitbilanz: Mehr Besucher als vor der Corona-Pandemie
Großer Andrang auf dem Oktoberfest: Bis zur Halbzeit kamen rund 3,4 Millionen Besucher zum Oktoberfest, wie die Festleitung am Sonntag berichtete. Das war nicht nur mehr als im verregneten Vorjahr (3 Millionen), sondern auch mehr als 2019 bei der letzten Wiesn vor der Corona-Pandemie (3,3 Millionen).
Obwohl der Bierkonsum um rund sechs Prozent stieg, registrierte die Polizei weniger Trunkenheitsfahrten nach dem Fest – und die Sanitäter mussten weniger betrunkene Jugendliche behandeln. In manchen Zelten sei nicht das Bier, sondern das Tafelwasser ausgegangen. Immerhin gibt es erstmals kostenlos Trinkwasser auf dem Gelände.
Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) sprach von einem „sommerlich-lockeren Gefühl“. „Das Wetter bescherte uns bis zur Halbzeit eine wahre Pracht-Wiesn.“ Wirte, Schausteller und Marktkaufleute seien sehr zufrieden – ebenso die Sicherheitsleute.
Prominente Besucher feiern mit
Auch am Sonntag strömten schon morgens die Gäste Richtung Festgelände
- viele in Dirndl und Lederhose. Ob der Trend zur Tracht ein wenig nachlässt, darüber gibt es unterschiedliche Einschätzungen. Unter den Besuchern sind wieder mehr Gäste aus dem Ausland: Laut Festleitung kommen sie vor allem aus den USA, Österreich, Italien und Frankreich.
Auch Prominente feierten mit. Am Sonntag zogen die Spieler des FC Bayern nach dem siegreichen 7:0 gegen den VfL Bochum ins Bierzelt. An den Vortagen war Schauspieler Arnold Schwarzenegger mit seiner Freundin und seinem Sohn da. Prinz Leopold „Poldi“ von Bayern wurde im Käfer-Zelt gesehen. Cathy Hummels lud zu ihrem Wiesn-Bummel.
Bei der „Damenwiesn“ von Mietwagen-Unternehmerin Regine Sixt ließ sich Schauspielerin Uschi Glas blicken, beim „Almauftrieb“ waren Roberto Blanco und die Ex-Fußballer Giovane Elber und Hasan Salihamidzic dabei. Auch Lothar Matthäus wurde auf der Wiesn gesehen.
„Die Leute genießen die Freiheit in vollen Zügen“
Corona scheint keine Rolle mehr zu spielen, obwohl die Zahlen wieder steigen. „Die Leute genießen die Freiheit in vollen Zügen“, sagte Yvonne Heckl, Sprecherin der Wiesn-Schausteller. Das Publikum sei entspannt und fröhlich, sagte auch die Wiesn-Stadträtin Anja Berger.
Polizei und Sanitätsdienst berichteten von einem ruhigen Verlauf mit gemessen an der Besucherzahl eher geringen Einsatzzahlen. Obwohl mehr Menschen das Fest besuchten, meldete die Polizei weniger Einsätze: 838 Mal mussten die Beamten der Wiesnwache eingreifen, im Vorjahr waren es 923 Einsätze.
Das Fest sei bisher einerseits von „viel Sonnenschein, zum anderen von vielen friedlichen und netten Begegnungen mit den Festbesuchern“ geprägt, berichtete der Pressesprecher des Polizeipräsidiums München, Andreas Franken.
Gleich am ersten Wiesn-Tag hatte es jedoch einen Unfall an der Familien-Achterbahn „Höllenblitz“ mit acht Leichtverletzten gegeben. Ein anfahrender Zug war langsam zurückgerollt und mit dem stehenden Zug kollidiert. Am Freitag konnte die Bahn nach Reparatur und Tüv-Abnahme dann wieder fahren.
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(dpa/SAKL)