Münchner Wirte planen „Wirtshauswiesn“
Ein Jahr ohne Oktoberfest – nicht nur für Münchener kaum vorstellbar. Da das größte Volksfest der Welt aus bekannten Gründen 2020 jedoch nicht in seiner herkömmlichen Form stattfinden kann, haben sich Münchner Gastronomen jetzt eine Alternative überlegt: die „Wirtshauswiesn“. Anstelle des geplatzten Oktoberfest-Starts am 19. September wollen Gaststätten in der Innenstadt und Wirte eine Mini-Wiesn-Version starten, mit Wiesnbier, Brezen, Hendl und Haxn. Was für uns nach einer starken Abwandlung des Oktoberfestes klingt, hat jedoch mehr mit der ursprünglichen Version zu tun, als gedacht.
Denn wie der Sprecher der Münchner Innenstadtwirte, Gregor Lemke, erklärt, knüpfe die „Wirtshauswiesn“ an die Ursprünge der Wiesn vor gut 200 Jahren an. „Als 1810 die erste Wiesn stattgefunden hat, gab es keine
Zelte. Es gab nicht diese Verpflegungsmöglichkeiten auf der Theresienwiese. Die Menschen sind danach in die Stadt gezogen, in die Wirtshäuser. Da haben wir eine Analogie zur Wirtshauswiesn.“ Es gehe darum zu zeigen, „dass wir uns nicht unterkriegen lassen“ – und dass ein bisschen das Gefühl entsteht: Jetzt ist Oktoberfestzeit.
Die Marke Wirtshauswiesn ist schon geschützt. An der Umsetzung wird noch getüftelt. „Wir sind noch in der Findungsphase“, sagt Lemke. „Die politischen Vorgaben für die Corona-Krise, die Ende September greifen werden, kennen wir noch nicht.“ Bislang geltende Vorgaben werden aber sicherlich auch bis zur Oktoberfestzeit gültig bleiben: Abstand und Maske – und Tracht.
(dpa/KP)