Messebauer beklagen Millionenschaden
Nach der Absage zahlreicher wichtiger Großveranstaltungen aufgrund des Corona-Virus sehen sich die Messebauer in der Krise. „Die aktuelle Lage ist dramatisch“, ließ Jan Kalbfleisch vom Fachverband Messe- und Ausstellungsbau (Famab) dazu verlauten. „Wenn eine große Messe abgesagt wird, reißt das ein Riesenloch in die Auftragsbücher.“ Problematisch sei vor allem, dass viele Messen – etwa die Tourismusbörse ITB – erst wenige Tage vor ihrem geplanten Beginn abgesagt wurden. Zu diesem Zeitpunkt sei der Aufbau oft schon zu 90 Prozent abgeschlossen, sagte Kalbfleisch. „Vielen ist nicht klar, welcher wirtschaftliche Schaden entsteht, wenn eine Messe nicht stattfindet“, ergänzte er.
426 Millionen Euro Schaden
Einem ersten Report zufolge beläuft sich der Schaden, der aus bisherigen Absagen verursacht wurde, auf mehr als 426 Millionen Euro. „Ganz viele Unternehmen haben große Fragezeichen im Kopf, wie sie die nächsten Monate überstehen sollen.“ Um Insolvenzen und Entlassungswellen zu vermeiden, fordert der Verband staatliche Hilfen. Aktuell habe die Branche trotz der Absagen allerdings jede Menge Arbeit: So müsse der Abbau von bereits aufgebauten Messen organisiert, Einlagerungen geplant und geklärt werden, wer welche Kosten tragen müsse. Bei der Absage berufen sich etliche Veranstalter auf höhere Gewalt. Neben der ITB in Berlin, der Internationalen Handwerksmesse in München und der Leipziger Buchmesse waren zuletzt auch etliche kleinere Messen – darunter die ProWein in Düsseldorf und die Fitnessmesse Fibo in Köln – abgesagt worden. (dpa/TH)