Langes Literaturwochenende bei den Privathotels Sylt
„Der Mensch, der Sessel, die Lampe, das Buch – (ja: die Brille!), das ist eine durch nichts zu ersetzende wunderbare Allianz“, sagt Elke Heidenreich, die als Literaturexpertin, Autorin und Talkmasterin seit zehn Jahren die Eventreihe federführend begleitet.
Zwölf Lesungen – von mitreißenden Erzählungen über Meisterwerke der Geschichte und Philosophie bis zu literarischen Debütromanen – laden ein, die von ihr beschriebene Symbiose gemeinsam zu erleben. Bei einer Matinée oder Abendveranstaltung mit anschließendem Abendessen haben literaturbegeisterte Gäste die Möglichkeit, den Worten der einzelnen Autoren zu lauschen und sich im Anschluss mit ihnen persönlich auszutauschen.
Neben Elke Heidenreich führen der Literaturwissenschaftler und Leiter des Literaturhauses Hamburg Prof. Dr. Rainer Moritz, die Theaterdramaturgin und Autorin Dr. Sonja Valentin sowie die TV-Moderatorin Julia Westlake durch das stilistisch vielfältige Programm. Gastgeber der Veranstaltung sind die Privathotels Sylt.
Zwölf inspirierende Lesungen geben neue Impulse
Den Auftakt bildet Gerhard Henschel mit „Schelmenroman“, dem 10. Band seines autobiografischen Zyklus, in dem der Hamburger Schriftsteller die 1990er-Jahre humorvoll beschreibt. Daniel Kampa, Gründer und Verleger des Kampa-Verlags, beleuchtet in „Der Jahrhundertautor Georges Simenon“ einen der erfolgreichsten Schriftsteller der Weltliteratur.
In „Wohnverwandtschaften“ erzählt die Übersetzerin und Autorin Isabel Bogdan von einer Wohngemeinschaft mit vier verschiedenen Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen zusammenleben und feststellen: Freunde sind manchmal die bessere Familie.
Persönlich, ehrlich, doch nie gnadenlos stellt Elke Heidenreich in ihrem Buch „Altern“ ein Thema dar, das alle betrifft: Alle wollen alt werden, niemand will alt sein. Sie denkt über ihr eigenes Leben nach und kommt zu dem Fazit: „Das meiste ist vollkommen unwichtig. Man sollte einfach atmen und dankbar sein.“
Auf die Suche nach einem neuen Menschenbild begibt sich Wolfram Eilenberger in „Geister der Gegenwart“. Er taucht in die Gedanken von vier intellektuellen Ikonen der Nachkriegszeit ein – Theodor W. Adorno, Susan Sontag, Michel Foucault und Paul K. Feyerabend, die direkt zu den Bruchlinien unserer Zeit führen.
Uwe Wittstock beschäftigt sich in seinem Roman „Marseille 1940. Die große Flucht der Literatur“ mit dem dramatischsten Jahr der Literaturgeschichte. In seiner szenisch dichten Geschichte von Mut, Verzweiflung und Hoffnung beschreibt er die Flucht von Heinrich Mann, Franz Werfel und unzähligen anderen Literaturgrößen, die vor der Gestapo nach Frankreich flüchteten.
„Krummes Holz“ – so lautet der bewegende Debütroman von Julia Linhof über verlorengegangene Liebe. Er erzählt mit erschütternder Zartheit von einer lieblosen Familie und zwei Geschwistern, die sich auf der Suche nach der Liebe verloren haben. Vom Licht der Liebe hingehen handelt der Debütroman von Katrin Schumacher. In „Liste der gebliebenen Dinge“ verbindet die Journalistin und Literaturredakteurin Fantastik, Schauerroman und Naturbeobachtung zu einem poetischen Romangemälde.
Der prämierte österreichische Erfolgsautor Arno Geiger schickt in „Reise nach Laredo“ einen todgeweihten König auf einen berührenden Roadtrip zu sich selbst – ein Roman über die Quintessenz des Lebens.
Das Portrait einer berührenden Freundschaft zeichnet Iris Wolff in ihrem Roman „Lichtungen“. Zwischen ihren Protagonisten Lev und Kato entsteht im kommunistischen Vielvölkerstaat Rumänien eine besondere Verbindung. Doch die Öffnung der europäischen Grenzen weitet ihre Lebensentwürfe und verändert ihre Beziehung für immer.
Von Beziehungen handelt auch die Lesung von Rainer Moritz. In „Vielleicht die letzte Liebe“ verwebt er Geschichten, Anekdoten und Wissen auf charmante Weise miteinander. Hauptschauplatz seines Werkes ist der Pariser Friedhof Père-Lachaise – eine Geschichte über einen Ort, an dem das Leben endet und zugleich vom Leben in seinen buntesten Farben erzählt wird.
Im Austausch mit dem Meister der Zwischentöne: Giovanni Di Lorenzo – einer der profiliertesten Journalisten Deutschlands – gilt als Virtuose des einfühlsamen und zugleich insistierenden Gesprächs. Was der mehrfach ausgezeichnete Chefredakteur der Wochenzeitung „Die Zeit“ in Gesprächen mit Künstlern, Sportlern, Despoten und Politikern an denkwürdigen Begegnungen erlebt hat und was es heißt, mit und über die Macht zu reden, gibt er unverblümt in „Reden mit der Macht“ wieder.
Der krönende Abschluss
Elke Heidenreich, Julia Westlake und Rainer Moritz – das ist „das literarische Trio in Aktion“ und zugleich krönender Abschluss. Die drei Literaturexperten werden über die belletristischen Novitäten des Herbstes diskutieren und je zwei Buchempfehlungen vorstellen.
(Privathotels Sylt/SAKL)