INTERNORGA: Craft Beer überall
Wir haben uns mit Ausstellern der Craft Beer Arena unterhalten und einmal genau nachgefragt. Welche Entwicklung hat die Szene in den vergangenen Jahren erfahren und wohin geht die Reise zukünftig? Wir haben mit Julia Wesseloh von der Kehrwieder Kreativbrauerei und mit Bjarne Hoier von One Pint gesprochen.
Julia: Im Vergleich zur ersten Craft Beer Arena vor zwei Jahren hat sich sowohl die Nachfrage als auch die Größe enorm gesteigert. Seit dem Start vor zwei Jahren sind rund 20 neue Stände dazugekommen und der Besucheransturm bereits am ersten Tag war Wahnsinn. Wir hatten keine Zeit uns selbst einmal ein klein wenig auf der Messe umzuschauen. Alle die hier vorbeischauen wollen unbedingt einen Schluck probieren.
Bjarne: Die gesamte Nachfrage nach Craft Beer ist in kurzer Zeit unglaublich stark gewachsen. Vor allem auf Kundenseite, also auch von gastronomischen Betrieben, sehen wir ein riesiges Interesse am Thema Craft Beer. Ein Trend, den wir ganz klar sehen ist, dass vor allem Angestellte ihre Chefs auf Craft Beer aufmerksam machen und sie überzeugen sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Nachfrage auf Verbraucherseite wächst so schnell und stark, dass viele Restaurants und Lokale sich dafür entscheiden, Craft Beer mit auf ihre Karte zu nehmen.
Julia: Viele Gastronomen haben erkannt, dass Craft Beer auf ihrer Karte eine logische Konsequenz ist, die sich aus der Entwicklung der letzten Jahre ergibt. Wenn ich als Gastronom viel Wert auf hochwertige Zutaten und Produkte in meiner Küche lege, dann ist ein Bier, das aufwendig und mit natürlichen Zutaten gebraucht wird, eine logische Ergänzung auf der Getränkekarte.
Bjarne: Außerdem ist den Gastronomen klar geworden, dass die Entscheidung, ob sie Craft Beer anbieten oder nicht, von den Gästen getroffen wird und nicht von den Gastronomen selbst. So wie die Nachfrage steigt, kommen die Betriebe nicht darum herum. Eine Weinkarte war und ist in vielen Restaurant absoluter Standard und dahin entwickelt sich auch die Craft Beer Szene. Teilweise gibt es schon eigene Bierkarten, wo der Gast aus vielen verschiedenen Aromen wählen kann.
Bjarne: Vor allem fruchtige und hopfenbetonte Biere, beispielsweise mit Maracuja- oder Grapefruitaroma sind extrem beliebt. Deutsche Hopfenbauern ziehen immer mehr nach und bieten ebenfalls speziellen Hopfen an. Insgesamt haben wir 250 Sorten verschiedener Biere im Sortiment und wir werden definitiv weiter wachsen. In Dänemark, wo wir herkommen sind es sogar 600 Sorten. Haben wir vor zwei Jahren lediglich zwei Fässer nach Deutschland importiert, sind es mittlerweile mehrere Paletten.
Julia: Ich glaube in den kommenden Jahren wird die Craft Beer Szene noch beliebter werden. Ich weiß zwar nicht, wo die Grenzen der Messe liegen, aber die Nachfrage von Kundenseite wird noch weiter steigen. Unsere eigene Brauerei ist in den letzten 12 Monaten um 100 Prozent gewachsen. (MJ)