IKA erstmals mit Inklusionsteam
Es war eine Premiere: Im Rahmen der diesjährigen Internationalen Kochkunstausstellung (IKA)/Olympiade der Köche hat erstmals in der Geschichte des Events ein Inklusionsteam teilgenommen, genauer gesagt das CAA-Team. CAA steht dabei für die Culinary Ability Awards, eine internationale Non-Profit-Organisation, die das Bewusstsein der Gesellschaft für Menschen mit Behinderungen über das Kochen schärft und ihnen damit zukünftige Karrierechancen in der Gastronomie eröffnet. Gegründet wurde sie 2005 von dem Chefkoch und Manager der irischen Köche-Nationalmannschaft Chris Sandford. Am Samstagvormittag, 15. Februar, hatte das Team in der Kategorie Community Catering bei der Koch-Olympiade seinen großen Auftritt und trat gegen die anderen Mannschaften an.
„Sobald wir die Zusage in der Kategorie Community Catering (Gemeinschaftsverpflegung) bekommen hatten, haben wir ein internationales Team zusammengestellt“, berichtet Sandford. Vier Mitglieder aus Schottland, Irland, Italien und Deutschland, ein Reserveteilnehmer und vier Mentoren seien für Stuttgart ausgewählt worden. „Die Vorfreude für unser Team an einem Wettkampf auf so hohem Niveau teilzunehmen, ist groß. Wir freuen uns darauf, unsere Vision zu teilen, von anderen Ländern zu lernen und neue Bekanntschaften zu machen.“ Das Team habe hart trainiert, um das Menü in unterschiedlichen Formaten zu präsentieren. Da sich das internationale Team aus verschiedenen Nationen zusammensetzt, hatten die Teilnehmer abwechselnd in Schottland, Irland, Deutschland und Italien trainiert. Die 25. Ausgabe der IKA/Olympiade der Köche wird einen besonderen Platz in den Geschichtsbüchern haben, da Menschen mit Benachteiligungen zum ersten Mal als Team den Wettbewerb antreten. „Wir sind stolz, dass die IKA/Olympiade der Köche unsere Vision von Inklusion teilt“, sagt Sandford. „Die Köche-Olympiade ist eine weltweit einzigartige Möglichkeit unserer Branche zu zeigen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen hinsichtlich ihrer Fähigkeiten, Leidenschaft und Hingabe keine Grenzen gesetzt sind.“
Menschen mit Benachteiligungen im Arbeitsmarkt integrieren
Culinary Ability Awards ist bisher einzigartig in seiner Art und folgt der Vision, dass Menschen mit Behinderung künftig in jedem Betrieb zu finden sein werden, unabhängig von ihrer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung. Als internationaler Goldmedaillengewinner und Team-Manager der irischen Köche-Nationalmannschaft sei ihm aufgefallen, dass „Menschen mit einer Behinderung bislang nie die Möglichkeit hatten, an einem Koch-Wettbewerb teilzunehmen“, sagt Sandford. Deswegen habe er die Culinary Ability Awards gegründet, um diese Menschen zu fördern und zugleich ein Bewusstsein für dieses Thema zu wecken. Stellen als Köche seien in Zeiten des Fachkräftemangels schwer zu besetzen, während talentierte junge Menschen mit Behinderungen, die die notwendige Leidenschaft mitbrächten, häufig als Arbeitskräfte übersehen würden. In Schottland gebe es lediglich 0,3 Prozent Kochauszubildende mit Beeinträchtigungen, da die Ausbildung nicht auf sie zugeschnitten sei. Sandford will diesem Mangel an Qualifikation entgegenwirken und helfen, Menschen mit Benachteiligungen in den Arbeitsmarkt integrieren.