FCSI-Stammtisch berät über Digitalisierung in der Hospitality-Branche
In zwei von Nina Fiolka moderierten Expertenrunden sprach man beim FCSI-Stammtisch über Theorie und Praxis digitaler kultureller Bildung sowie über digitale Nachhaltigkeit in einem Wirtschaftszweig, in dem der hohe Stellenwert persönlicher Kontakte und menschlicher Interaktion vielfach noch den umfassenden Siegeszug neuer Technologien verhindert.
Dabei liegt die Lösung für viele Herausforderungen genau in dieser, immer noch oft skeptisch beäugten Digitalisierung, wie Fachfrau Carolin Steurer, Director of Product Marketing bei der Bestellplattform Choco, eingangs bekräftigte.
„Die Deutschen möchten immer erst alles verstehen, was sie machen. Manchmal sollte man aber auch Dinge, die man vielleicht nicht komplett versteht, einfach willkommen heißen“, sagt sie.
Eine Erklärung, warum es hierzulande so langsam mit der Digitalisierung der Hospitality-Branche vorangeht, hatte auch Lena Gabold, Customer Success Managerin bei Sensape: „Wir müssen Inhalte attraktiver vermitteln, die Menschen neugierig machen und so auf dem Weg zu mehr Digitalisierung mitnehmen.“ Sensape tut dies beispielsweise mit interaktiven Weinproben, bei denen sich die Teilnehmer nicht nur sensorisch weiterbilden, sondern via Augmented Reality auch auf spielerische Weise Wissen vermittelt bekommen.
Daten sauber erfassen und intelligent auswerten
Wie wichtig es ist, nicht nur die Gäste, sondern auch das Team für die Vorteile der Technik zu begeistern, betonte Julian Dielenhein vom Unternehmen Gastrodina.
„Corona und die staatlichen Hilfen haben den Druck, Prozesse abzusichern und für das Finanzamt überprüfbar zu machen, noch einmal erhöht. Alle Gastronomen müssen jetzt ihre Hausaufgaben machen, sonst bekommen sie bei der nächsten Betriebsprüfung Probleme. Wenn der Prüfer unangemeldet im Restaurant steht, sollten auch die Mitarbeiter vorbereitet sein.“
Daten sauber zu erfassen und intelligent auszuwerten, ist mehr denn je das Gebot der Stunde, wie die Runde einhellig betonte.
Optimieren heißt nicht ausschalten
In der zweiten Expertenrunde ging es darum, wie Digitalisierung so gelingen kann, dass sie nicht nur effizienter mit immer wertvolleren Ressourcen umgeht, sondern auch tatsächlich Kosten spart. Auch hier helfen Daten unter anderem dabei, Geräte sparsamer einzusetzen.
„Optimieren heißt nicht immer Ausschalten“, unterstrich Robin Wittke vom Unternehmen Sicotronic. „Einsparungen lassen sich dann erzielen, wenn die Geräte gemäß dem Bedarf ausbalanciert werden.“ Digitalisierung müsse sich dem Kunden anpassen, nicht der Kunde der Digitalisierung.
„Digitalisierung ist also nur dann smart und nachhaltig, wenn sie individuell und effizient ist“, fasste Moderatorin Nina Fiolka die Ergebnisse des Tages zusammen.
Der Termin für den 4. FCSI-Stammtisch zur Digitalisierung steht bereits fest: Er findet am 23. November 2022 statt, der Ort wird noch bekannt gegeben.
(FCSI/SAKL)