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Die aktuellen Regeln für Weihnachtsmärkte

Ein Weihnachtsmarkt
Für die meisten deutschen Weihnachtsmärkte wird es dieses Jahr ganz besondere Auflagen geben. (©StockPixstore/stock.adobe.com)
In einigen Wochen sollen die ersten Weihnachtsmärkte öffnen, fast überall unter strengen Auflagen. Ein Überblick, was derzeitig in den deutschen Städten vorgesehen ist.
Dienstag, 27.10.2020, 07:41 Uhr, Autor: Thomas Hack

Auch hinsichtlich der kommenden Weihnachtsmärkte herrscht in Deutschland ein Flickenteppich. Hier ein Überblick, was derzeitig in den Städten des Landes vorgesehen ist.

Bayern

In Bayern wurde der weltberühmte Nürnberger Christkindlesmarkt abgesagt, während sich einige andere Städte noch auf die Weihnachtsmarktsaison vorbereiten. Neben München soll etwa der Christkindlesmarkt in Bayreuth stattfinden. Überall gilt jedoch: Budenzauber mit Abstrichen. So gibt es in München, wo der Markt am 23. November starten soll, eine Maskenpflicht an den Ständen. Damit Bummler sich nicht zu nahe kommen, verteilen sich die Buden im Abstand von fünf bis zehn Metern. Alkohol darf nur mit einer Registrierung und nur in Gastronomiebereichen getrunken werden. Viele kleinere Märkte wie in Fürth oder Coburg fallen dagegen aus.

Nordrhein-Westfalen

Auch in Nordrhein-Westfalen fallen viele Weihnachtsmärkte der Pandemie zum Opfer. Vor allem Köln trifft es hart, wo die bei den Touristen beliebten Märkte am Dom und in der Altstadt abgesagt wurden. Auch in der Düsseldorfer Innenstadt wird es keinen Weihnachtsmarkt geben, ebenso wenig in Aachen und Duisburg.

Die Menschen in Essen dürfen sich hingegen noch auf ihren traditionellen Weihnachtsmarkt in der Innenstadt freuen – Start soll am 13. November sein. Statt gemütlichem Herumschlendern mit Tasse in der Hand plane man mit „Glühweingärten“, berichtete die Essen Marketing Gesellschaft. So soll der Markt sicher und trotzdem besinnlich werden. Eine besondere Detailregelung: An den Ständen muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

Sachsen

Über eine Maskenpflicht an Ständen müssen sich die Verantwortlichen des Marktes in Leipzig keine Gedanken machen. Denn gastronomische Angebote wie zum Beispiel Glühwein- und Bratwurststände sind hier verboten. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) sprach von keiner leichten Entscheidung. Aber man wolle die Gesundheit der Bürger schützen. „Und wir wollen, dass sie Weihnachten ihre Familien besuchen können.“

Neben Leipzig soll auch der berühmte Striezelmarkt in Sachsens Hauptstadt Dresden stattfinden. Eine Ausweitung der Fläche und die Entzerrung von Handel und Gastronomie sollen es möglich machen. 40 der 230 Händler sollen vom Altmarkt an die Elbe ziehen, samt Stufenpyramide und historischem Riesenrad.

Sachsen-Anhalt

Auch in Magdeburg, der Hauptstadt des Nachbarlandes Sachsen-Anhalt, laufen die Vorbereitungen bereits. Wie in vielen anderen Städten wurde auch hier die Fläche deutlich erweitert, so dass sich der Weihnachtsmarkt nun durch weitere Teile der Innenstadt zieht.

Thüringen

In Erfurt findet der größte Weihnachtsmarkt Thüringens hingegen ebenso wenig statt wie der beliebte Weihnachtszauber am Berliner Gendarmenmarkt, der jährlich Hunderttausende Besucher anlockt. Die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Risiken seien angesichts steigender Neuinfektionen unkalkulierbar geworden. „Das ist nicht mehr vertretbar“, sagte der Veranstalter Helmut Russ, der die Entscheidung „schweren Herzens“ getroffen habe.

Berlin

Der Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz soll hingegen trotz  Ausnahmesituation stattfinden. Deutlich weniger Verkaufsstände, mehr Abstand zwischen den Buden und Plastikplanen als Schutz seien unter anderem geplant, erklärte Sprecherin Angelika Grüttner.

Baden-Württemberg

Auch im Südwesten Deutschlands macht Corona den Weihnachtsmärkten einen Strich durch die Rechnung. Die Märkte in Heilbronn, Freiburg und Karlsruhe sind bereits abgesagt, in Stuttgart und Mannheim stehen sie auf der Kippe. Für gemütliche Stimmung in den Innenstädten soll dennoch gesorgt werden. „Mehr festliche Beleuchtung soll stattdessen die Menschen in Weihnachtsstimmung versetzen“, sagte etwa eine Sprecherin der Stadt Heilbronn.

Hessen

Auch in Hessen gab es schon Absagen – unter anderem für den Weihnachtsmarkt in Frankfurt. Wiesbaden plant hingegen mit dem Budenzauber, verteilt auf eine größere Fläche. Gleiches gilt für die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz.

Bremen

Während sich viele Städte schon für oder gegen einen Weihnachtsmarkt entschieden haben, sind die Planungen vielerorts noch nicht abgeschlossen – beispielsweise in Bremen. Die Entscheidung dazu trifft der Senat wahrscheinlich noch in dieser Woche, wie ein Sprecher des Wirtschaftsressorts mitteilte. Auch in Niedersachsen stehen viele Weihnachtsmärkte auf der Kippe. (dpa/TH)

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