2020 ohne Weihnachtsmärkte?
Es dauert zwar noch ein bisschen, aber angesichts der aktuellen Situation und dem noch immer geltenden Verbot von Großveranstaltungen, fragen sich bereits manche, wie es dieses Jahr mit Weihnachtsmärkten aussieht. Finden Sie statt, oder müssen wir 2020 auf Glühwein, Bratwurst und Budenzauber verzichten? Zumindest für Sachsen scheinen die Dinge klar: „Unser gemeinsames Signal ist: Wir wollen Weihnachtsmärkte im Freistaat durchführen“, sagte Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) jetzt nach einem ersten Austausch mit Akteuren. Sie fänden abhängig vom jeweiligen Infektionsgeschehen und unter anderen Bedingungen als in den Vorjahren statt, sollten aber genau wie immer „das heimelige Gefühl und vorweihnachtliche Stimmung“ verbreiten. Die individuell zu erarbeitenden Konzepte seien darauf ausgerichtet, „dass sich keine Hotspots entwickeln“.
Weihnachtsmärkte sind laut Klepsch ein bedeutendes Kulturgut, Tourismusmagnete und ein Wirtschaftsfaktor im Freistaat. Gerade im Erzgebirge seien sie wie die Bergparaden als immaterielles Kulturerbe einzigartig und unverzichtbar, „in diesem herausfordernden Jahr erst recht“, sagte Landrat Frank Vogel (CDU). Er sei zuversichtlich, da vor allem die ländlichen Regionen in der Corona-Pandemie bereits bewiesen hätten, dass sie mit den Herausforderungen umgehen können.
Konzepte für die Durchführung
«Wir werden mehr Platz und andere Wegesysteme brauchen, die Märkte müssen entzerrt werden, Geschäfte weiter auseinander stehen und mehr Bewegung herrschen», sagte Klepsch. Die Kommunen bereiteten sich
bereits intensiv vor, tauschten sich über Ideen aus. Sie treffen die endgültige Entscheidung in Abstimmung mit dem jeweiligen Hygienekonzept und den örtlichen Gesundheitsbehörden. Im August wird es weitere Gespräche mit Kommunen, Wirtschaft und Verbänden geben, um über Erfahrungen zu beraten.
„Weihnachtsmärkte sind ein sehr wichtiges Muss, auch 2020“, sagte Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Allein in der Landeshauptstadt hingen Zehntausende Arbeitsplätze davon ab, in Hotels, Handel und Gastronomie sowie zahlreichen Handwerksbetrieben. „Die Stollenbäcker machen den Großteil ihres Umsatzes im Weihnachtsgeschäft.“ Auch deshalb müsse das Mögliche getan werden, dass sich Menschen gefahrlos zum Glühwein mit Freunden, Bekannten oder Kollegen treffen können. Mit Einzäunung, Einlassbeschränkungen
und Nachverfolgungs-App sei ein Weihnachtsmarkt aber nicht zu machen. „Es braucht da neue Regelungen.“
(dpa/sn/KP)