Wie verzweifelt Jamie Oliver wirklich ist
Küchenchef und Fernsehliebling Jamie Oliver hat in einem Interview höchst emotional über den Zusammenbruch seines Restaurantimperiums und seine Hoffnungen, neu anzufangen, diskutiert. Der Hintergrund: Im Mai dieses Jahres gingen Olivers Ketten Fifteen, Jamie’s Italian und Barbecoa in die Insolvenzverwaltung, mehr als 20 Restaurants mussten schließen und rund 1.000 Arbeitsplätze gingen verloren. In der jüngsten Episode der „Graham Norton Show“, die dieser Tage ausgestrahlt wurde, erläuterte der Starkoch, was schief gelaufen war und wie er sich von dem Verlust eines Reiches erholt hatte, das er in einem Zeitraum von 13 Jahren aufgebaut hatte.
„Alles ging mir aus, und es war wirklich hart.“
„Es waren 13 Jahre harte Arbeit und Fifteen war mein Baby, aber mir ging das Geld aus“, sagte Oliver in einem Interview, „Alles ging mir aus und es war wirklich hart. Aber man muss versuchen, sich zu sammeln. Ich hatte das Beste und ich hatte das Schlimmste – so ist das Leben. Du musst es auf das Positive konzentrieren.“ Auf die Frage, ob er plant, in Zukunft wieder neue Restaurants zu eröffnen, sagte der Spitzenkoch, er würde zunächst die wirtschaftliche Zukunft von Großbritannien und der EU abwarten: „Auf jeden Fall werde ich darüber nachdenken, aber erst nachdem sich der Brexit erledigt hat. Wenn Sie ein Unternehmen in diesem Land führen, gibt es seit fünf Jahren für niemanden mehr gute Nachrichten.“
„Ich wusste nicht, wie man ein Unternehmen erfolgreich führt“
Im Mai 2019 wurden unter anderem auch fast alle von Olivers britischen Restaurants geschlossen, als das Unternehmen in die Insolvenzverwaltung ging, während in 25 Ländern noch Teile seines Restaurant-Imperiums existieren. Die italienische Marke Jamie ist indes nur noch in Großbritannien über ein Franchiseunternehmen am Flughafen Gatwick tätig. Sowohl Jamie Oliver als auch Moderatorin Davina McCall zeigten große Emotionen, als der Starkoch erklärte, was mit seinem Imperium schief gelaufen war und gestand auch den Stress, unter dem er seither steht. Als er über die Misserfolge sprach, sagte er, er sei „naiv“ und „wusste nicht, wie man ein Unternehmen erfolgreich führt. In dieser Branche zu überleben, ist schwierig. Ich war sehr naiv.“ Er fügte hinzu: „Ich habe dafür gesorgt, dass das Personal bis zum Ende bezahlt wurde. Das Schwierigste war, den Mitarbeitern zu sagen, dass sie keinen Job mehr haben.“ Am Ende kam Oliver schließlich nochmals auf den Brexit zu sprechen. Unter anderem glaube er, dass die Menschen wegen der Unsicherheit nicht mehr häufig in Restaurants essen werden. „Die Welt verändert sich!“, sagte Oliver abschließend. (www.dailymail.co.uk/TH)