Trauer um Oktoberfest-Legende Richard Süßmeier
Die Branche trauert um einen Kult-Gastwirten: Wie der Wiesnwirte-Sprecher Christian Schottenhamel sowie der Bayerische Dehoga mitteilte, ist Oktoberfest-Legende Richard Süßmeier wenige Monate nach seinem 90. Geburtstag gestorben. Süßmeier war Festwirt des Armbrustschützenzeltes und von 1970 bis 1984 Sprecher der Wiesnwirte. Er zählte in der Wiesn-Szene zu den bekanntesten Gesichtern. Er sei ein großartiger Gastgeber, Wiesnwirt und ein unvergessliches Münchner Original gewesen, würdigte der Bayerische Dehoga den Gastwirten. „Er wird uns mit seiner Leidenschaft zur Gastronomie und seinem unvergleichlichen Humor sehr fehlen.“
Oktoberfest-Besuche bis ins hohe Alter
Der gebürtige Münchner besuchte noch bis ins hohe Alter das Münchner Oktoberfest: Natürlich gehe er auf die Wiesn, sagt Süßmeier noch, wobei er allerdings einige Abstriche machen würde. Er komme mittags, wenn die Lautstärke in den Zelten auf 85 Dezibel gedrosselt und der Andrang nicht so groß ist, wie es heißt. „Am Abend ist mir zu viel Trubel. Ich bin ja nimmer der Schnellste. Da ist es gescheiter, man bleibt abends daheim.“
„Napoleon der Wirte“
Münchens ehemaliger Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) bezeichnete Süßmeier in einem Nachruf auf Facebook als „Napoleon der Wirte“. Er sei nicht nur ein prominenter und erfolgreicher Wirt und ein glänzender, pointenreicher Redner gewesen, sondern auch das Sinnbild eines Münchner Originals: „bekannt wie ein bunter Hund, kurios und populär, eine Stimmungskanone, die einen Treffer nach dem anderen abschoss“. Der Abschied von der Wiesn sei ihm schwer gefallen, hatte Süßmeier noch vor seinem Geburtstag gesagt. Am 22. August war der Gastronom 90 Jahre alt geworden. (lby/TH)