Sachertorte: Wie der Azubi Franz Sacher einen Welterfolg backte
In dieser Dezember Woche wäre der Bäcker und Konditor Franz Sacher 200 Jahre alt geworden. Am 19.12.1816 wurde der kleine Franz in Wien geboren. 16 Jahre später sollte er einer seiner besten Ideen haben, die ihm posthum zu Weltruhm gebracht hat.
Der angehende Koch Franz Sacher befand sich im zweiten Lehrjahr, als sein Ausbilder im Fürstenhaus Metternich krank im Bett lag verlangte der adelige Hausherr und Staatsmann just zu dieser Zeit nach einem besonderen Dessert. Fürst von Metternich hatte Gäste zu Besuch, die er nicht nur mit Worten sondern auch mit den kulinarischen Künsten seiner Küche verwöhnen wollte. Notgedrungen schlug die Stunde von Koch-Azubi Franz Sacher, der nun als verantwortlicher Küchenkraft in der Pflicht stand. „Dass er mir aber keine Schand´ mach, heut´ Abend“ soll ihm der Legende nach der Fürst hinter hergerufen haben. An diesem Tag erfand Franz Sacher eine Süßspeise, die zum weltweit beliebten Torten-Klassiker und zum Wahrzeichen einer ganzen Stadt wurde.
Das Original geht um die Welt
Heute pilgern jährlich hunderttausende Touristen in das Hotel Sacher, um dort einmal eine Portion der Schokoladentorte mit Schlagsahne zu verköstigen. In Holzschachteln verpackt ist die „Sachertorte-to-go“ auch ein Exportschlager. Rund 360.000 Exemplare stelle die Manufaktur des Hotels in Handarbeit her. Die meisten Torten finden über den Online-Vertriebsweg den Weg auf die Tafeln der weltweiten Kaffeekränzchen. Viele Profi-Konditoren und Hobby-Bäcker haben sich bislang an dem Rezept versucht. Das Original ist und bleibt aber dem Hotel Sacher vorbehalten, das als einziger Produzent seine Backkünste als „Original Sachertorte“ betiteln und verkaufen darf.
Beate Wöllstein, Chef-Patissière des Wöllsteins Desserthaus in München, ist sich im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung sicher: „Die Geheimniskrämerei um das Originalrezept hat maßgeblich zum Erfolg der Süßspeise beigetragen. Trotz der Top-Secret-Einstufung dürfe jeder Sachertorte herstellen und verkaufen.“ (sueddeutsche.de/FL)