Restaurantkritiker Christian Millau gestorben
Millau hatte den Restaurantführer 1969 zusammen mit seinem Journalistenkollegen Henri Gault geschaffen und zu einem der bekanntesten Gourmet-Ratgeber der Welt gemacht. Die beiden prägten auch den Begriff der „Nouvelle Cuisine“ – eine Kochbewegung, die in den 70er Jahren einfachere Zubereitung und frische Zutaten in den Vordergrund stellte. Der „Gault&Millau“ bewertet Restaurants nach dem französischen Schulnotensystem von 0 bis 20 Punkten. Bevor der in Paris geborene Christian Millau sich ganz auf die Gastronomie als Star-Kritiker konzentrierte, war er als Journalist unter anderem bei der Zeitung „Le Monde“ tätig. Henri Gault lernte er bei einer Zeitung kennen, wo beide über kulinarische Themen schrieben – erst 1986 trennten sich ihre beruflichen Wege wieder.
Der „Gault&Millau“ bewertet Restaurants nach dem französischen Schulnotensystem mit 0 bis 20 Punkten. 1983 erschien die erste deutsche Ausgabe des Restaurantführers, zehn Jahre später folgte auch ein „WeinGuide Deutschland“. „Ein guter Koch ist ein Koch, der seine eigene Küche macht und sie isst“, sagte Millau im vergangenen Jahr in einem Interview mit dem heutigen Chef des „Gault&Millau“, Côme de Cherisey. „Ein Koch ist ein Künstler, ein Handwerker“, so Millau – er müsse seinem eigenen Geschmack treu bleiben und nicht den Moden der Zeit folgen. „Man muss das tun, worauf man Lust hat.“ Millaus langjähriger Mitstreiter Henri Gault starb bereits im Jahr 2000.(dpa/MJ)