Promis, Glanz, Skandale: Das Adlon 20 Jahre nach der Neueröffnung
Am 23. Oktober 1907 wurde das Berliner Adlon zum ersten Mal feierlich eröffnet. Damals noch von Kaiser Wilhelm II. Schon damals entwickelte sich das Adlon am Pariser Platz schnell zu einer Institution. Sowohl der Kaiser selbst, als auch hochrangige Politiker aus dem Ausland residierten in den luxuriösen Suiten. Schnell schwang es sich unangefochten an die Spitze der deutschen Hotellerie, bis es im Jahr 1945, gegen Ende des zweiten Weltkrieges vollständig ausbrannte und in den darauf folgenden Jahren beinahe komplett abgerissen wurde. Lediglich ein Seitenflügel blieb erhalten, welcher bis 1984 stand.
1997, am 23. August folgte dann die Neueröffnung. Das neue Adlon sollte keine reine Rekonstruktion des alten Hauses darstellen, sondern einen Neuentwurf, der die Geschichte und die Erlebnisse des Hauses aufgreift und verarbeitet. Und auch heute bildet das Fünf-Sterne-Hotel erneut die unangefochtene Spitze der deutschen Luxushotellerie.
Promis, Filme und Skandale
Jeder fremdländische, prominente Besucher, der zu Besuch in der deutschen Hauptstadt ist und etwas auf sich hält, nächtigt im Berliner Adlon. Auch wenn die Hotelführung keinerlei Gästelisten veröffentlicht, da dies „nicht dem Stil des Hauses entspricht“, sind unzählige Politiker und Schauspieler sowie Musiker, Wirtschaftsgrößen oder auch der Dalai-Lama hier zu Besuch gewesen. Ein überzeugendes Argument, für die hochrangigen Besucher sind bestimmt die sehr gut abgesicherten Präsidentensuiten. Die teuerste davon kostet pro Nacht 26.000 Euro. Wände werden durch Stahlplatten geschützt, Türen sind zusätzlich verstärkt und die Fenster bestehen aus Sicherheitsglas. Beim Entwurf der Zimmer arbeitete das Hotel eng mit Experten des Bundeskriminalamtes zusammen. „Dahinter kann ein Präsident, auf den geschossen wird, ruhig weiterwinken, und nichts passiert. Diese Scheibe bleibt unversehrt“, wird der Architekt Patzschke von der Morgenpost zitiert.
Natürlich lassen bei großen Namen auch die Skandale nicht lange auf sich warten, auch wenn das Hotel selbst meist nur indirekt daran beteiligt war. Einer der bekanntesten war wohl der Besuch des King of Pop. Als Michael Jackson im Jahr 2002 seinen eigenen Sohn über die Balkonbrüstung seiner Suite baumeln ließ, nur um der Menge das Baby zu zeigen, gingen diese Bilder um die Welt und schockierten tausende Menschen.
Das Berliner Adlon diente aber nicht nur als Unterkunft für zahlreiche Größen der Weltgeschichte, sondern auch als Filmkulisse für viele bedeutende Werke. Die Hotelgeschichte selbst wird in mehreren Verfilmungen behandelt und verarbeitet, beispielsweise in „Das Adlon. Eine Familiensaga“ oder in „Hotel Adlon“. Doch auch bekannte Hollywood-Blockbuster wie „Unkown Identity“ mit Liam Neeson verwendeten die bekannte Hoteladresse als Filmkulisse.
Trotz all dem hektischen und modernen Treiben in Berlin, dürfte das Hotel Adlon auch in Zukunft ein Ort der Beständigkeit bleiben, in dem die Prominenz der ganzen Welt ein und aus geht. (morgenpost.de/MJ)