Lothar Eiermann ist gestorben
Der renommierte Gourmetkoch Lothar Eiermann ist am 10. Februar 2024 nach schwerer Krankheit verstorben.
Eiermann prägte von 1973 bis 2008 als Chefkoch das Gourmethotel Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe in Zweiflingen (Hohenlohekreis), das heute zum Würth-Konzern gehört. Anschließend ging er in den Ruhestand, blieb aber in Zweiflingen wohnen.
Wegbereiter der „Nouvelle Cuisine“ in Deutschland
Lothar Eiermann gilt als einer der Wegbereiter der „Nouvelle Cuisine“ in Deutschland und verwandelte das abgelegene Hotel in Zweiflingen-Friedrichsruhe in einen renommierten Gourmettempel.
Eiermann erhielt verschiedene Auszeichnungen, darunter 2007 den Titel „Koch des Jahres“ im „Großen Hotel & Restaurant Guide“ und 2009 die einzigartige Ehrung als „Grand Chef auf Lebenszeit“ von „Relais & Chateaux“, einer renommierten globalen Vereinigung von Luxushotels und Restaurants – und das als einziger Nichtfranzose. 15 Jahre lang war er zudem mit zwei Sternen des Guide Michelin ausgezeichnet.
Streit mit Paul Bocuse
Zusätzliche Bekanntheit erlangte Lothar Eiermann durch eine Auseinandersetzung mit dem französischen Gourmetkoch Paul Bocuse. Im Jahr 1979 verfasste Eiermann einen offenen Brief mit dem Titel „Abschied von einem König“, in dem er seinen Unmut darüber äußerte, dass Bocuse begonnen hatte, Dosensuppen zu vermarkten. Infolgedessen beschimpfte Bocuse ihn und empfahl dem Fürsten zu Hohenlohe, die Anstellung Eiermanns zu überprüfen.
(SWR/SAKL)