Kim Kardashian: Rentner-Gang überfiel US-Star in Luxushotel
Ihre Namen klingen wie vier tollpatschige Kleinkriminelle aus einem französischen Krimi-Klamauk à la Louis de Funès. Ihre Tat und deren Brutalität ist jedoch alles andere als lustig. Nach dem Bericht der Pariser Kriminalpolizei sollen „Omar, der Alte“, „Blauuage“, „Rasepelnase“ und „Pierrot, der Dicke“ Reality-TV-Star Kim Kardashian in deren Luxus-Appartement im „L’hôtel de Pourtalès“ überfallen und ausgeraubt haben. Das berichtet die Berliner Morgenpost in Bezug auf die französische Kriminalpolizei. Die vier Schwerverbrecher kennen sich mit dem Aufenthalt hinter schwedischen Gardinen aus. Drei der fünfzehn Verdächtigen, die die Pariser Polizei im Zusammenhang mit dem brutalen Raubüberfall festgenommen hat, sollen die Tat bereits gestanden haben.
Experten der Kriminalpolizei gingen nach einer Rekonstruktion der Tat schnell davon aus, dass Kim Kardashian von gut organisierten und skrupellosen Gangstern überfallen wurde.
Prahlender Bar-Gast als Ideengeber
In der Nacht vom 3. Oktober befand sich der US-Star wegen der Pariser Modeshow in der Stadt. Kim Kardashian, die durch ihr Reality-TV-Format „Keeping up with the Kardashians“ und die Ehe mit US-Rapper Kanye West Bekanntheit erlangte, wurde bei dem Überfall in ihrem Luxus-Appartement gefesselt und geknebelt in das Badezimmer gesperrt. Die Täter waren als Polizisten verkleidet und bekamen so Zugang zu den gut gesicherten Gästeräumen des Luxushotels. Die Räuber erbeuteten Schmuck im Gesamtwert von neun Millionen Euro. Darunter befand sich ein Verlobungsring im Wert von 3 Millionen Euro, den Kardashian von Kanye West geschenkt bekam.
Rentner-Gang tüftelte Plan aus
Die Fahnder der Pariser Kripo zeigten sich erstaunt, dass die Drahtzieher des Überfalls – Pierre Pierre Bouanière (72) alias „Pierrot, der Dicke“, Yunice Abbas (63), François D. (63) alias „François, der Lange“, Aomar Ait Khedache (60) alias „Omar, der Alte“, und Marceau Baumgertner (64) alias „Raspelnase“ – nach dem Rückzug aus ihrer aktiven Verbrecherkarriere noch einmal für solch eine aufwendige Tat zusammenkamen.
Wie aus dem Polizeibericht weiter hervorgeht, soll die Rentner-Gang von dem Pariser Barbesitzer Florus Heroui auf die Idee des Raubüberfalls gekommen sein. Der hörte nämlich, wie ein junger Gast in seiner Bar „Le Tabloid“ damit prahlte, dass sein Bruder einen lukrativen Chauffeur-Job ergattert hatte. Er sollte Kim Kardashian während der Pariser Modewoche von A nach B kutschieren. Davon bekamen die pensionierten Schwerverbrecher Luft und begannen den Plan zu schmieden, die millionenschwere Prominente auszurauben.
Täter begehen einen folgenschweren Fehler
Aomar Ait Khedache war bei der Zusammenstellung seines „Teams“ federführend. Er trommelte alle zusammen. Es sollte der letzte „Job“ der vorbestraften Rentner werden, um endgültig und finanziell abgesichert in den Ruhestand treten zu können. Geistig fit scheinen zwei der Rentner-Gang bei dem Überfall allerdings nicht mehr gewesen zu sein. Ein Anfängerfehler brachte die Pariser Kripo auf die Spur der Verbrecher. Zwei der Tatverdächtigen trugen keine Handschuhe, so dass Fingerabdrücke auf dem Klebeband und den Handschellen gefunden wurden, die zur Fixierung von Kardashian und des Nachtwächters dienten. „Kommissar Zufall“ kam den Ermittlern allerdings auch zur Hilfe. So nahmen Pariser Überwachungskameras Bilder von drei Männern auf, die ihre Fahrräder unweit des Tatorts am Bahnhof Saint-Lazare abstellten und überraschend nicht abschlossen. Offenbar sollten die Räder gestohlen werden, was ihre Spuren verwischt hätte. Dann ist auf den Aufnahmen zu sehen, wie die Männer in eine Limousine steigen. Zwar erkennen die Kriminalpolizisten bei der Auswertung der Bilder keine Gesichter, könne jedoch das Kennzeichen des Wagens überprüfen. Der Wagen gehört einem der Söhne von Khedache.
Was folgt sind wochenlange Observationen und Handyüberwachung haben die Beamten genug Beweise gesammelt, um die Bande hochgehen zu lassen. Von dem Schmuck, der bei dem Raubüberfall gestohlen wurde, fehlt bis heute jede Spur. (Berliner Morgenpost / FL)