Johann Lafer eröffnet neues Restaurant
Der Spitzenkoch Johann Lafer hat neue Pläne in die Tat umgesetzt: Das von ihm seit dem Jahr 1994 betriebene Sterne-Restaurant „Val d’Or“ im Hunsrück hatte er im Januar 2019 geschlossen und eine kulinarische Umorientierung hin zu unkomplizierten, aber raffinierten Gerichten angekündigt. „Die Sternegastronomie ist für viele Gäste zu kompliziert und schlichtweg zu teuer“, hatte Lafer damals erklärt. Jetzt eröffnete er auf der Stromburg ein neues Restaurant, mit dessen Konzept er zurück zu seinen Wurzeln gehen möchte, denn im „Johanns“ soll eine monatlich wechselnde Speisekarte mit Gerichten aus regionalen und saisonalen Zutaten angeboten werden. Der Süddeutschen Zeitung gegenüber kommentierte der TV-Koch: „Ich will mich der Vision einer traditionellen, aber dennoch modernen Küche widmen. Für mich bedeutet das, sich an unkomplizierten, aber zugleich raffiniert umgesetzten Rezepten zu orientieren. Es geht um die Kunst der einfachen Küche.“
„Bei Michelin-Sternen gibt es ein Problem mit der Ökobilanz“
In einem Michelin-Stern sehe Lafer darüber hinaus auch einen gewissen Zwang, da die verwendeten Zutaten immer extrem hochwertig sein müssten und selbst bei der Tischdeko alles bis ins Detail sitzen müsse. Doch Lafer hat dabei auch die Umwelt im Sinn: „Da gibt es ein Problem mit der Ökobilanz. Wenn ich allein an Meeresfische denke: Wo sollen die denn herkommen, in der Qualität, in der Spitzenrestaurants sie benötigen? “ Dass dies für den TV-Koch nicht nur leere Worte sind, hat er bewiesen, indem er Taten folgen ließ: Alle Räume des ehemaligen „Val d’Or“ wurden grundlegend umgebaut. Auf die Frage der SZ, ob er nicht gerne auch für das Bundeskanzleramt arbeiten würde, das derzeitig einen neuen Koch suche, antwortete Lafer verschmitzt: „Das wäre schon reizvoll. Ich mag die deutsche Gastfreundschaft, die deutsche Herzlichkeit. Aber wer weiß, ein österreichischer Koch im Kanzleramt, das würde vielleicht einen Aufstand geben.“ (sueddeutsche.de/TH)