Aufregung um Biber-Kochbuch von CDU-Mann Klaus Burger
Hohentengen ist ein malerischer Ort am Rhein im südwestlichen Zipfel Baden-Württembergs. Nur der hier noch gemächlich dahinfließende Fluss trennt die deutsche Gemeinde von der Schweiz. Die Region bietet Ausflüglern und Weinliebhabern ein idyllisches Kleinod zum Wandern und Genießen. Mitten im friedlichen Frühlingserwachen tritt derzeit aber ein Politiker des Ortes als Unruhestifter in Erscheinung. Klaus Burger ist derzeit der bekannteste Bürger Hohentengens, denn sein Biber-Kochbuch erhitzt die Gemüter. Er schlägt vor, den Biber nach über 100 Jahren wieder auf die Speisekarte zu setzen. Das lässt die Temperaturkurve auch in der schweizer Nachbargemeinde Fisibach (Aargau) unfreiwillig in die Höhe schnellen, denn auch dort ist das Tier durch das „eidgenössische Jagdgesetz als einheimische Tierart geschützt und nicht jagdbar“ – seit 1962.

Burger hat Exemplare seines „Bratbiber“-Fibel bereits im baden-württembergischen Landtag in Stuttgart verteilt, wie das schweizer Nachrichtenportal Blick.ch berichtet. Werbung für die Region um seinen Heimatort hat er damit nicht gerade gemacht.
Für Klaus Burger richten Biber zu viel Schaden an
Der CDU-Politiker aus Hohentengen versteht die ganze Aufregung nicht. So seien Biber eine traditionelle Delikatesse, die bereits seit dem 18. Jahrhundert in der fleischlosen Fastenzeit als Fisch galt und somit massenweise verspeist werden durfte. Biber gehören für Klaus Burger wieder auf die Speisekarte, denn die Tiere seien jedes Jahr für etliche Flurschäden an Gewässern verantwortlich. Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum in Baden-Württemberg, schlägt in die gleiche Kerbe wie sein Amtskollege. Er plant, den Nager zur Jagd freizugeben. Problem nur: seit der Biber kurz vor der Ausrottung stand, wurde er als bedrohte Art unter Schutz gestellt. Seitdem hat sich die Zahl der Biber in Baden-Württemberg rapide vergrößert.
SPD zeigt sich empört über Burger Biberkochbuch
Ein Grund mehr für Burger, das Fleisch des Nagetiers seinen Wählern und experimentierfreudigen Gourmets schmackhaft zu machen. Das passende Kochbuch hat der CDU-Mann auch schon aus dem Ärmel geschüttelt. Das wiederum geht vielen Tierschützern aber eindeutig zu weit. Das Kochbuch sei „geschmacklos“, erklärt Brigitte Dahlbender (61, SPD) vom Bund für Umwelt und Naturschutz gegenüber der Bild Zeitung. Den Geschmack seiner Amtskollegen hat Klaus Burger also nicht getroffen. Ob die Gourmet-Szene daran Gefallen findet? Dafür muss voraussichtlich noch viel Wasser den Rhein herunterfließen… (Blick.ch / FL)