Was steckt hinter dem neuen Hotel-Konzept „Bürger-House“?
Digital, nachhaltig und lokal bietet das „Bürger-House“ Kommunen moderne Übernachtungsmöglichkeiten für Business-Reisende und Touristen. Im Interview erklärt Martin Stockburger, Geschäftsführer Koncept Hotels, die Idee dahinter:
Herr Stockburger, ein „Bürger-House“, das klingt erst einmal nicht nach Hotel, was verbirgt sich hinter dem neuen Hospitality-Konzept der Koncept Hotels?
In einem Bundesland wie beispielsweise Baden-Württemberg sind viele Technologie-Unternehmen und Hidden-Champions in ländlichen Regionen ansässig. Das Problem dort ist: Die Übernachtungsmöglichkeiten für Geschäftsreisende sind begrenzt, oft nicht in der Nähe und was die Qualitätsstandards angeht auch nicht unbedingt auf dem Niveau, auf dem sich die technischen Betriebe selbst bewegen. Daneben planen auch immer mehr Touristen Kurzurlaube in idyllischer Landschaft. Mit unserem Bürger-House stellen wir Kommunen eine Lösung für beide Bereiche zur Verfügung. Sehr preisgünstig, voll digital und damit kosteneffizient, nachhaltig und damit imagewirksam, lokal und damit stärkend für die ortsansässige Wirtschaft. So vereinen wir mit unserem neuen Bürger-House-Konzept praktischen Nutzen für die Wirtschaft mit trendigen Übernachtungsangeboten.
Wie machen Sie einen Hotel-Neubau an Standorten möglich, die für große Hotels und Ketten wenig attraktiv sind?
Weil wir klein können, können wir lokal. So können wir mit unserem Bürger-House dorthin gehen, wo wir gebraucht werden. Wir kommen zu den Gästen und die Gäste brauchen keine langen Wege auf sich zu nehmen, um eine attraktive Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Große Hotels und Ketten gehen nicht in große Kreisstädte oder noch kleinere Kommunen, da ihre Kostenstruktur zu groß ist. Unser Bürger-House ist voll digital und wir betreiben kein eigenes Restaurant. Das hält die Kosten niedrig, auch bei Einnahmen aus lediglich 30 bis 50 Zimmern.
Wird durch den Verzicht auf Restaurant und Bar nicht auch die lokale Geschäftsstruktur gestärkt?
Ja genau. Unsere Gäste nutzen lokale Angebote und Geschäfte wie Bäckereien und Restaurants, wodurch wir die benachbarte Wirtschaft unterstützen. Übrigens ist das mit ein Grund für den Namen „Bürger-House“, weil es ein Haus ist mit hohem Nutzen für die Bürger vor Ort ist und wir keine Konkurrenzsituation schaffen. Wir bringen uns ein, bauen lokale Partnerschaften auf, arbeiten mit Handwerkern in der Region und Unternehmen aus der Nachbarschaft zusammen. Unser Koncept Hotel am lokalen Standort ist ein lebendiger, attraktiver und produktiver Teil der Stadt.
Wo liegen die Vorteile bei der Entwicklung eines Bürger-House nach Art der Koncept Hotels?
Wir entwickeln unsere Projekte selbst in Zusammenarbeit mit unserer Projekt-Gesellschaft. Das heißt, wir tragen Verantwortung. Daneben haben wir eine gesicherte Finanzierung mit 100 Prozent Eigenkapital. Und das heißt, wir bieten auch Sicherheit. Die Architektur passen wir an die lokalen Bedingungen an und nehmen so Rücksicht auf die lokalen Gegebenheiten. Zusätzlich renovieren wir bestehende – auch denkmalgeschützte – Objekte behutsam. Für die gesamte bauliche Entwicklung beauftragen wir wo immer möglich lokale Unternehmen und Handwerker.
Was sind Ihre langfristigen Ziele? Wie soll die Zukunft der Bürger-Houses aussehen?
Mit unserem digitalen, nachhaltigen und lokalen Hotel-Konzept für Kommunen wollen wir wirtschaftsstarke, aber hospitality-technisch gesehen schwache Regionen in ihrer ganzen Struktur stärken. Wir wollen ein Netz von Bürger-Houses aufbauen und eine flächendeckende Übernachtungsstruktur schaffen, die nachhaltig wirkt. Das macht unser Bürger-House-Konzept zukünftig auch für Investoren noch attraktiver, die ansonsten eher zurückhaltend in nur ein für deren Maßstäbe kleines Hotel investieren würden. In der Vielzahl werden wir sichtbar und attraktiv.
(Koncept Hotels/MK)