Interview mit Max Koppermann
Hallo Herr Koppermann, welchen Beruf üben Sie genau aus?
Ich bin gerade in der Ausbildung zum Hotelfachmann mit Zusatzqualifikation im Hotelmanagement im Hotel-Restaurant Schwanen in Metzingen.
Erinnern Sie sich bitte an die Zeit zurück, als Sie Ihre Entscheidung für diesen Beruf getroffen haben. Ist alles so, wie Sie es erwartet haben? Was ist anders?
Sehr schmalzig, aber seitdem ich denken kann, wollte ich in die Gastronomie. Auch, wenn vieles anders ist, als ich es mir vorgestellt habe. Damals als Kind habe ich nie gesehen, was hinter dem Vorhang „Gastronomie“ alles so vor sich geht. Aber hey, ich liebe die Gastronomie. Es ist so toll Menschen mit Kleinigkeiten eine Freude machen zu können
Wo wollen Sie karrieretechnisch noch hin?
Früher wollte ich unbedingt Hotelmanager werden. Meinen höchsten Respekt für das, was die leisten müssen. Mittlerweile sehe ich meinen Karriereweg durch Mexxonomy eher in Richtung Bar. Aber die Zukunft wird nie so, wie man sie sich vorstellt.
Sie haben das Projekt „MEXXONOMY ins Leben gerufen. Wie kam es dazu und was ist Ihre Intention hinter der Sache?
Wie ich schon sagte: ich wollte schon als kleines Kind unbedingt in die Gastronomie. Mir brach es das Herz, was für einen schlechten Ruf unsere Branche besitzt. Ehrlicherweise muss man jedoch sagen: Zu Recht! Mit Mexxonomy möchte ich jungen Leuten zeigen, wie geil die Gastronomie ist, aber dennoch ehrlich bleiben (ungeliebte Arbeitstage/ Arbeitszeiten etc). Gleichzeitig möchte ich dafür kämpfen, dass die Gastronomie wieder attraktiver wird. Mir ist bewusst, dass das eine Lebensaufgabe wird, die ich aber gerne mit Lust und Leidenschaft angehe!
Aja Mexxonomy setzt sich aus drei Worten zusammen: Max, Mezzo (Die erste Bar in der ich gearbeitet habe) und Gastronom(y)ie.
Mit welchem Spruch motivieren Sie sich vor einem besonders stressigen Tag?
Mit meinen beiden Lebensmottos: Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum, denn wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg! Das Schöne an der Gastronomie ist, dass die Zeit so schnell verfliegt. Ehe man sich versieht, sitzt man nicht mehr im Auto und denkt: Boaaah kein Bock, sondern sitzt schon wieder im Auto zurück und denkt sich: Boaaah, war eigentlich doch gar nicht so schlecht.
Wie lang war Ihre längste Schicht?
Oha, wenn das Frau Nahles lesen würde … muss ich das wirklich beantworten?
Was war Ihr peinlichstes Erlebnis mit einem Gast?
Mir ist als Azubi eineinhalb Jahre lang nie etwas vor einem Gast runtergefallen. Aber wenn ich etwas mache, dann mach ich es richtig. Mir Sind neun Bier auf neun Rumpsteaks gefallen. Nächste Frage!
Wenn Sie Ihr eigener Chef wären: Was würden Sie noch heute ändern?
Ich würde mehr Lockerheit integrieren. Es wird meiner Meinung nach in manchen Betrieben zu viel Wert darauf gelegt, die Regeln der „alten Schule“ zu befolgen. Nur bringt die „alte Schule“ bei neuen Schülern nichts mehr. Kein Gast der neuen Generation weiß, von welcher Seite der Teller kommt und von welcher Seite nachgelegt wird. Das merke ich immer wieder. Es sollte mehr Wert auf Herzlichkeit gelegt werden und man sollte mit den Personen so umgehen, als wären sie keine Gäste die Geld mitbringen, sondern Freunde die man gerne bei sich hat. Dann kommt auch das Geld von ganz allein.
Wer motiviert und inspiriert Sie?
Ich hatte eine ganz harte Zeit vor Mexxonomy. 2015 war ein Pestjahr. Der einzige Mensch, der an mich geglaubt hat und der mir Vertrauen geschenkt hat, mir mit Rat und Tat zur Seite stand und mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hat, war mein ehemaliger Barchef Martin Chmaj! Ohne ihn würde ich niemals dort stehen, wo ich gerade stehe!
Drei Dinge auf die Sie gar nicht verzichten können?
Leider Gottes mein Handy, Freunde und Familie und Barbesuche im Le Petit Coq Stuttgart und in der Liquid Bar Tübingen.
Lieber Herr Koppermann, vielen Dank für das Interview und Ihren Einblick in Ihren Berufsalltag.
Über Max Koppermann
Max Koppermann, 21, ist Auszubildender Hotelfachmann im Hotel Schwanen in Metzingen. Mit seinem selbstständig gegründeten Projekt Mexxonomy, will er die Gastronomie wieder attraktiv
für junge Menschen machen. Mit ehrlichen Einblicken und modernen Konzepten bringt er Interessierten seine geliebte Branche näher.