Forscher erarbeiten Krisenleitfaden für die Tourismusbranche
Herr Prof. Dr. Pillmayer und Frau Prof. Dr. Chang untersuchen mit einem Forscherteam gerade in einem groß angelegten Projekt an der Hochschule München das Krisenmanagement der bayerischen Tourismusbranche während der Corona-Epidemie. Darüber hinaus erarbeiten die Fachexperten Methoden zur Bewältigung der Krise. Das Forscherteam gibt HOGAPAGE erste Einblicke in dessen Arbeit:
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Pillmayer, sehr geehrte Frau Prof. Dr. Chang: Welche Punkte untersuchen Sie in Ihrem Projekt genau und auf welche Weise gehen Sie dabei vor?
Wir schauen uns an, wie sowohl Destinationen als auch Unternehmen aus dem gesamten touristischen Spektrum mit der Pandemie umgegangen sind bzw. umgehen, welche Bewältigungsstrategien sie unter Umständen entwickelt haben und wie sie sich für die Zukunft besser aufstellen möchten. Dazu suchen wir mit relevanten Entscheiderinnen und Entscheidern das Gespräch, um mehr darüber herauszufinden.
Liegen Ihnen bereits schon erste Ergebnisse vor, die Sie an dieser Stelle kurz skizzieren können?
Nach ersten Einschätzungen können wir festhalten, dass nach einer gewissen Schockstarre im ersten Halbjahr 2020 einige Destinationen und Unternehmen in unterschiedlicher Intensität auf die Pandemie reagiert haben. Die meisten folgten jedoch weder einem strategischen Ansatz noch verschiedenen Modellszenarien. Oftmals wurden Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen. Hinzu kommt, dass die politischen Vorgaben zum Teil eher spontan und ohne Rücksichtnahme auf verschiedene Maßnahmen der Leistungsträger erlassen wurden.
Zusätzlich zur Bestandsaufnahme erarbeiten Sie auch Methoden zur Bewältigung der Krise. Wie könnten diese beispielsweise aussehen?
Es wird einen Leitfaden erarbeitet, der Destinationen und Unternehmen aufzeigt, welche Schritte zu welchem Zeitpunkt in Krisensituationen erfolgskritisch sind. Zudem werden konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet, um die Pandemie besser zu bewältigen und um eine ähnliche Situation zu vermeiden oder zumindest abzumildern. (TH)