Interview

In einer Woche von Null auf Hundert

Michaela Doll-Lämmer, Direktorin Europa-Park Hotels
Michaela Doll-Lämmer ist für die sechs Hotels und das Camp Resort des Europa-Parks verantwortlich. (Foto: © Europa-Park)
Michaela Doll-Lämmer ist für die Hotels und das Camp Resort des Europa-Parks verantwortlich. Im Interview mit HOGAPAGE spricht sie über den Start des Modellprojekts und die Zeit der pandemiebedingten Schließung.
Mittwoch, 02.06.2021, 12:17 Uhr, Autor:Martina Kalus

Am 21. Mai durfte der Europa-Park und seine sechs Erlebnishotels als Modellprojekt wieder öffnen. Michaela Doll-Lämmer, Direktorin der Europa-Park Hotels, musste kurzerhand alle Hotels auf Vordermann bringen und die erforderlichen Bedingungen erfüllen. Welche Herausforderungen es noch zu bewältigen galt, erzählt sie im Interview.

Frau Doll-Lämmer, vor welche Herausforderungen stellte Sie die Teilnahme am Modellprojekt?

Auch wenn wir uns alle riesig freuten, blieben uns nur sieben Tage Vorbereitungszeit. Zudem haben wir erst zwei Tage vor der Öffnung erfahren, welche Bedingungen wir genau erfüllen müssen. Es war also fast ein Blindflug, den wir aber im Nachhinein betrachtet, hervorragend gelöst haben.

Gab es Schwierigkeiten?

In der kurzen Zeit war es uns leider nicht möglich, die ganze Mannschaft zu akquirieren. Trotz akuten Personalmangels mussten alle Hotels wieder auf Vordermann gebracht werden – das war nach sieben Monaten Schließung eine große Herausforderung.

Wie wird die Öffnung bisher angenommen?

Unsere Telefonanlage ist voll ausgelastet. Die Statistik weist alleine in der Reservierung 27.000 Anrufe aus, die wir in einer Woche angenommen haben. Dazu kommen noch einige tausend Mails, die gerade vom gesamten Team nach und nach abgearbeitet werden.

Erinnern Sie sich an den Tag, an dem Sie zum ersten Mal von dem neuartigen Coronavirus hörten?

Ich erinnere mich noch sehr gut an den Tag. Ich war schockiert, aber irgendwie auch fasziniert von all den Maßnahmen, die damals durchgeführt wurden. Dieses Eingreifen hat mir zunächst ein gewisses Sicherheitsgefühl gegeben. Erst Mitte/Ende Februar 2020 wurde mir dann klar, dass Corona auch mein Leben völlig auf den Kopf stellen wird.

Welche Maßnahmen haben Sie anschließend in den Hotels ergriffen?

Während der Schließung waren wir mit einer kleinen Mannschaft vor Ort, um alle betriebsrelevanten Aufgaben abzuwickeln. Alle anderen Mitarbeiter waren in Kurzarbeit.

Gab es Projekte, die Sie in dieser Zeit vorantreiben konnten?

Wir haben uns im Bereich der Digitalisierung neu aufgestellt und auch unsere Telefonanlage neu geroutet. Für unseren Caravanbereich haben wir ein Reservierungsprogramm eingeführt, was jedem Camper nun ermöglicht, sich einen passenden Stellplatz sicher für seinen Wunschtermin zu buchen. Zudem konnten wir den neuen Außenbereich in Rulantica fertigstellen und die Planungen für unser Restaurant der Zukunft, die elf neuen Suiten und den Pool beim Hotel Kronasar abschließen.

Können Sie dem Ganzen auch positive Aspekte abgewinnen?

Dass die Digitalisierung in nahezu allen Lebenssituationen so spürbar vorangetrieben wurde, ist sicherlich mittel- und langfristig ein großer Vorteil.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

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(MK)

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