„Es hat eine Verlagerung des Gästesegmentes stattgefunden“
Seit 1. November 2019 leitet die diplomierte Hotelière und Absolventin der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern (SHL) Katrin Rüfenacht als General Managerin der 7132 Hotels mit der 7132 Therme im schweizerischen Vals. Nur kurz nachdem sie die neue Stelle angetreten hatte, legte die weltweite Corona-Pandemie die Hotellerie weitgehend lahm. Was für sie dabei die größte Herausforderung war, wie Schutz- und Hygienemaßnahmen umgesetzt wurden und wie sich Buchungsanfragen für das 7132 inzwischen durch Corona verändert haben, verrät sie im Interview.
Sie waren erst seit rund 100 Tagen im Amt, als die Corona-Pandemie ausgebrochen ist. Was haben Sie dabei persönlich als größte Herausforderung empfunden?
Die größte Herausforderung war die Kommunikation. Mir war es wichtig, nicht unnötig Zeit zu verlieren sowie offen und transparent zu kommunizieren – sei dies mit den Gästen, aber auch mit unseren Mitarbeitenden. So konnten wir sicherstellen, dass keine Unruhe im Hotel aufkam und der Gast sich auch in der Anfangsphase von Covid-19 bei uns wohlfühlen konnte. Als sich die Situation zugespitzt hatte und auch in der Schweiz vermehrt Leute auf COVID-19 positiv getestet worden sind, haben wir verschiedene Maßnahmen zum Schutz unserer Gäste und Mitarbeitenden getroffen, immer unter Einhaltung der Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit. Die meisten Vorgaben betrafen die Therme und den Spa-Bereich. Intern hatten wir bereits Anfang März verschiedene Szenarien simuliert. Dies hat uns dann geholfen, schnell zu reagieren und die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Welche Maßnahmen haben Sie wie umgesetzt?
Mit Blick auf unsere Wiedereröffnung am 19. Juni 2020 haben wir früh begonnen für alle Abteilungen Schutzmaßnahmen zu planen und umzusetzen. Zum Beispiel haben wir für unsere Mitarbeitenden, passend zur Uniform und abgestimmt auf unser Corporate Design, schlichte Schutzmasken produzieren lassen. Bei Anreise erhält jeder Gast ein Flacon mit Desinfektionsmittel, welches mit unserem Logo versehen ist und sich von den gängigen Massenprodukten unterscheidet. Es kommt in einem eleganten braunen Pet-Fläschchen mit schwarzem Zerstäuber und ist parfüm- und farbstofffrei.
Wie haben sich die Buchungsanfragen inzwischen verändert?
Es hat eine leichte Verlagerung des Gästesegmentes stattgefunden. Internationale Gäste, vor allem aus Übersee bleiben aus. Umso erfreulicher ist es, dass wir noch mehr Buchungen von Schweizer Gästen entgegennehmen dürfen. Wir sind die ersten Wochenenden nach Eröffnung bereits ausgebucht und das stimmt mich sehr zuversichtlich. Es zeigt, dass Individualgäste wieder Lust auf einen Tapetenwechsel haben und sich etwas Schönes nach dem Lockdown gönnen möchten. Sicherlich spielt da auch unsere Destination eine zentrale Rolle – Vals als abgeschiedenes Bergdorf mit der weltbekannten 7132 Therme vom Schweizer Stararchitekten Peter Zumthor ist ein Rückzugsort und bietet viele Möglichkeiten für Wanderer und Biker.
Was glauben Sie, schätzen Gäste am 7132 Hotel am meisten – in wenigen Worten?
Ungezwungener Luxus – Weltklassearchitektur – Genuss.
Worin unterscheidet sich das 7132 Hotel von anderen luxuriösen Hotels?
Ein Luxushotel wird oft von einem renommierten Architekten gebaut. Im 7132 Hotel und 7132 House of Architects sind vier Weltklasse-Architekten – davon drei Pritzkerpreisträger in einem Hotelprojekt vereint. Das 7132 Hotel ist als Fünf-Sterne-Superior Hotel klassifiziert und das 7132 House of Architects als Vier-Sterne-Haus. Speziell ist, dass wir zwei unterschiedlichen Klassifikationen unter einem Dach haben. Das ist eine spannende Herausforderung, die jedoch einen sich gegenseitig befruchtenden Gästemix bringt.
Welche Generationen soll das 7132 Hotel ansprechen?
Das 7132 Hotel spricht mit seiner klaren Architektursprache und der Therme verschiedene Generationen an. Im 7132 House of Architects sprechen wir eher jüngere Gäste an. Meistens sind es Paare, die sich ein erholsames Wochenende gönnen und kulinarisch verwöhnen lassen möchten. Ich bin überzeugt, dass wir diesen Sommer auch vermehrt Familien bei uns begrüßen werden können. Sportbegeisterte sind in Vals nämlich genau richtig. Sei es Wandern, Biken oder eine Führung durch die Welt vom Valser Mineralwasser – man hat hier unzählige, tolle Möglichkeiten für einen Aktivurlaub in den Bergen.
Was brauchen Sie persönlich, um sich in einem Hotel wohlzufühlen?
Mir ist es wichtig, dass ich mich auf Anhieb willkommen und wohlfühle. Dabei spielen vor allem die Mitarbeitenden eine zentrale Rolle. Freundliche, aufgestellte Angestellte tragen wesentlich zu einer herzlichen, warmen Atmosphäre bei. Das schätze ich besonders.
Was machen Sie, um den Kopf abzuschalten und dem Alltag zu entfliehen?
Ein Spaziergang durch die herrliche Natur und dabei an der frischen Luft den Kopf durchlüften – das tut mir immer gut.
(Strombergerpr/KP)