„Das neue Logo ist eine Hommage“
Herr Everke, bei Burger King ändert sich gerade vieles. Was treibt Sie an?
In der Tat, 2021 wird für Burger King – wie auch für die gesamte Branche – ein Jahr der Veränderung. Bisher ging es für uns Gastronomen darum, möglichst kreativ mit den kurzfristigen Folgen der Coronakrise umzugehen. Dazu gehörte zum Beispiel der schnell wachsenden Zahl an Lieferdienst-Aufträgen beizukommen oder trotz des Ansturms auf die Drive-in-Schalter die Wartezeiten für unsere Gäste möglichst gering zu halten. Hier haben wir im vergangenen Jahr viel gelernt. Und natürlich haben alle mit den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu kämpfen. 2021 stellen wir nun aber die Weichen für die Zukunft; nicht nur für die Zeit nach Corona, sondern für die kommenden zehn Jahre. Wir müssen uns vor allem fragen: Welche veränderten Gästewünsche bleiben uns auch über Corona hinaus erhalten?
Welche sind das Ihrer Meinung nach?
Für mich ist ganz klar, dass viele Menschen sich heute sehr viel bewusster mit ihrem Essen auseinandersetzen als vor der Pandemie. Sie wollen wissen, was in ihrem Burger drin ist oder überlegen sich ganz genau, ob sie wirklich jeden Tag Fleisch essen wollen. Außerdem erleben wir ein Comeback der „Klassiker“; in unsicheren Zeiten zählt einfaches, aber authentisches Essen mehr als das nächste Fusionsküchen-Experiment. Deshalb lautet unsere Antwort: Wir machen das, was wir am besten können: flame-grilled Burger – und zwar noch besser. Daher verzichten wir auf die Zusatzstoffe Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe im Essen, erweitern unser pflanzenbasiertes Sortiment und bieten zukünftig weitere Gourmet-Burger an. Das sind wichtige Wachstumsfelder für uns. Dennoch behalten wir die richtige Mischung mit unseren Value-Produkten im Blick, denn bei Burger King sollen einfach alle Geschmäcker satt werden. Natürlich entwickeln wir nicht nur unser Produktsortiment weiter, sondern investieren ebenso in den Ausbau des Lieferdienstes, unsere Restaurants und die Digitalisierung. Uns ist vollkommen klar, dass unsere Restaurants selbst nach dem Ende der Pandemie nicht mehr so stark frequentiert sein werden. Viele Gäste werden stattdessen einen Burger zum Mitnehmen, im Drive-in oder über den Lieferservice bestellen. Darauf müssen wir uns noch stärker einrichten.
Und warum ändern Sie Ihren Markenauftritt, wenn doch eigentlich das Essen im Mittelpunkt steht?
Für mich hängen Produkt und Marke eng miteinander zusammen, denn das Branding sagt viel über das Selbstverständnis eines Unternehmens aus. Bevor jemand in eines unserer Restaurants geht, tritt er über die App, die Social-Media-Kanäle oder das Logo an der Eingangstür mit der Marke in Kontakt. Das Branding soll Lust auf mehr machen. Wenn die Ouvertüre nicht gelingt, brauchen wir mit dem ersten Akt gar nicht erst beginnen. Für Burger King dreht sich dabei alles um qualitativ hochwertiges, frisches und authentisches Essen. Unser bisheriger Markenauftritt brachte das aber nicht mehr so gut rüber. Deswegen haben wir uns nach mehr als 20 Jahren von unserem Logo verabschiedet und in diesem Zug gleich unser gesamtes Branding überarbeitet, um Geschmack und
Qualität unserer Speisen in eine ansprechende Designsprache zu übertragen. Das neue Logo ist eine Hommage an die starke Tradition unserer Marke, denn es ist angelehnt an eine Version, die wir bereits vor 1999 genutzt haben. Für mich ist das kein Widerspruch, ganz im Gegenteil, der rote Schriftzug zwischen den beiden Burger-Buns drückt unsere über viele Jahrzehnte gewachsenen Werte, unsere Erfahrung und unseren Anspruch, durch und durch authentisch zu sein, hervorragend aus. Das ist eine starke Grundlage, um neue Produkte – wie etwa unser fleischloses Sortiment – auszubauen und andere Innovationen voranzutreiben, ohne dabei die Glaubwürdigkeit zu verlieren.
(Burger King/NZ)