„Zu gut für die Tonne“: Gewinner stehen fest
Im Namen der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, wurden am 20. Mai bereits zum sechsten Mal herausragende Projekte zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ausgezeichnet. Dieses Mal unter dem Motto „Lebensmittel retten – Klima schützen“. Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Preisverleihung digital statt – per Livestream über die Homepage des Ministeriums.
Die Gewinner des Zu gut für die Tonne! – Bundespreises 2021
Insgesamt wurden 160 Bewerbungen für den Bundespreis eingereicht. Daraus hat die achtköpfige Jury unter Vorsitz von Bärbel Dieckmann, ehemalige Präsidentin der Welthungerhilfe, 16 Projekte als Finalisten ausgewählt:
Kategorie Landwirtschaft und Produktion
Dörrwerk GmbH für „RETTERGUT – die Marke, die Lebensmittel rettet“ (Berlin): Rettergut stellt aus geretteten Lebensmitteln haltbare Produkte wie Suppen, Aufstriche, Nudeln, Schokolade oder Getränke her. Oft in Bioqualität, meist vegan, immer vegetarisch. Ein Teil des Umsatzes fließt zudem in Projekte zur Förderung der Wertschätzung von Lebensmitteln.
Kategorie Handel
Veggie Specials für „Eigenmarkenkonzept gegen Lebensmittelverschwendung“ (Köln, Nordrhein-Westfalen): Veggie Specials rettet Lebensmittel und bietet Sonderposten hochwertiger Bio- und Veganprodukte im eigenen Onlineshop zu niedrigeren Preisen an. In diesem Jahr starten sie zusätzlich einen ersten LehrSchulgarten mit einer örtlichen Grundschule.
Kategorie Gastronomie
1. FC Heidenheim 1846 e. V. für „Mitarbeiter-Resteessen“ (Heidenheim, Baden-Württemberg): Der 1. FC Heidenheim 1846 veranstaltet regelmäßig Resteessen für die Mitarbeitenden, bei dem übrig gebliebenen Essen vom Catering an Heimspieltagen verzehrt wird.
Kategorie Gesellschaft und Bildung
Georgia von le Fort und Louisa Wahler für „Re.lics“ (Hamburg): Die Schwestern Georgia von le Fort und Louisa Wahler haben kühlende Gefäße aus recyceltem Porzellan entwickelt. In diesen können Obst und Gemüse durch einen natürlichen Kühleffekt optimal temperiert lagern und bleiben dadurch länger frisch.
Kategorie Digitalisierung
Danone GmbH für „Online Clearance-Sales Shop“ (Haar, Bayern): Danone bietet über Clearance-Sales – also Ausverkäufen – im neuen Onlineshop bestimmten Großkunden Produkte aus der eigenen Produktion mit einer geringen Mindestrestfrische zu Sonderkonditionen an. Dadurch werden noch genießbare Lebensmittel vor der Tonne bewahrt.
Mit dem Förderpreis ausgezeichnet wurden:
- Fischerei Schröder für „Saure Bratbrasse statt Beifang für die Tonne“, (Ha-velaue, Brandenburg): Die Fischerei Schröder bietet Brasse an, einen wenig bekannten und oft unterschätzten regionalen Fisch, der sich aber auf verschiedenste Weise schmackhaft zubereiten lässt. Die Brasse ist in der Fischerei mittlerweile der Renner bei den Kundinnen und Kunden.
- Landwirtschaftliche Direktvermarktung Margit Jung für „Immer eine gute Suppe – Verarbeitung von Althennen“ (Fronhausen, Hessen): Die Landwirtin Margit Jung verarbeitet Althennen aus kleinen Tierbeständen, beispielsweise zu Suppe. Damit unterstützt sie landwirtschaftliche Betriebe bei der Vermarktung ihrer älteren Tiere.
- Initiative „GastroHilft“, (Halberstadt, Sachsen-Anhalt): Die Initiative rettet die übriggebliebenen Lebensmittel aus Supermärkten, Restaurants oder Privathaushalten, gibt sie an bedürftige Menschen ab und bietet selbst zubereitete, warme Mahlzeiten für Wohnungslose an.
Die Förderpreisträger erhalten zur Unterstützung und Weiterentwicklung ihres Projekts je 5.000 Euro.
Jurymitglieder:
- Bärbel Dieckmann, Juryvorsitzende, ehemalige Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe e. V.
- Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA Bundesverbands
- Cherno Jobatey, Journalist und Fernsehmoderator
- Friederike Klasen, Kooperationsmanagerin von startnext crowdfunding
- Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie
- Christian Rach, Fernsehkoch und Kochbuchautor
- Valentin Thurn, Dokumentarfilmer und Autor
- Yvonne Willicks, Fernsehmoderatorin und Autorin
(BMEL/MK)