Wucher-Wirt verlangt 1.100 € für vier Koteletts

Dass ein Mittagessen direkt am venezianischen Markusplatz selbst in einfachen Restaurants etwas teurer sein könnte, war sicherlich auch den vier japanischen Studenten bekannt. Doch als diese dann von dem ägyptischen Lokalinhaber die Rechnung serviert bekamen, konnten die jungen Gäste fast ihren Augen nicht trauen: 1.100 Euro für vier Koteletts, frittierte Meeresfrüchte und ein wenig Mineralwasser wollte der Gastronom von ihnen kassieren! Das schien den vier Studenten aus Bologna dann doch einen Hauch zu viel – sie zeigten den Restaurantinhaber schlichtweg bei der Polizei an. Daraufhin habe sich italienischen Pressemitteilungen zufolge der Bürgermeister der Lagunenstadt, Luigi Brugnaro eingeschaltet: „Wir werden dem Fall nachgehen“, soll er dazu kommentiert haben, „Sollten die Vorwürfe bestätigt werden, werden wir den Restaurantinhaber bestrafen“, so der Rathauschef weiter. Beim letzten Fall dieser Art soll er allerdings noch etwas anders reagiert haben:

Bürgermeister bezeichnete asiatische Touristen als „Bettler“
Der aktuelle Fall ist offensichtlich nicht die erste Begebenheit dieser Art, die sich in Venedig zugetragen hat: Im November letzten Jahres hatten sich ebenfalls drei asiatische Touristen beschwert, weil sie in einem Restaurant nahe dem Markusplatz 526 Euro für ein Mittagessen zahlen mussten. Der Restaurantinhaber habe sie geprellt, weil sie kein Italienisch sprachen und die Speisekarte nicht verstehen konnten, hätten sich die Touristen in einem Schreiben beklagt. Der Bürgermeister hätte daraufhin die asiatischen Touristen als „Bettler“ bezeichnet. „Die Touristen haben Hummer und Austern vertilgt und nichts auf dem Teller gelassen. „Wer nach Venedig kommt, muss wissen, dass er in Venedig ist und dafür etwas ausgeben muss. Touristen, ihr seid in Venedig willkommen, doch ihr müsst ausgeben!“, so der Bürgermeister offensichtlich damals wörtlich. (press24.net/TirolerTageszeitung/TH)