Werden Einweg-Produkte jetzt teurer?
Die Stadtreinigungen haben der zunehmenden Vermüllung den Kampf angesagt und sich dafür ausgesprochen, Einweg-Produkte spürbar zu verteuern. Patrick Hasenkamp, Vizepräsident des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), forderte jüngst: „Die Verbraucherpreise von Einwegverpackungen sollten so erhöht werden, dass Hersteller und Verbraucher auf umweltfreundliche Mehrwegsysteme umsteigen.“ Das Geld könne für Aufklärungskampagnen oder Umweltprojekte verwendet werden. „Außerdem sollten alle häufig verwendeten Einweg-Produkte, die auf unseren Straßen landen, adressiert werden – nicht nur die aus Plastik.“
Demnach soll – nach Meinung des Verbands – Deutschland die EU-Kunststoffrichtlinie nicht nur umsetzen, sondern sich darüber hinaus engagieren. Die Richtlinie besagt unter anderem, dass Hersteller von Einwegartikeln mit Plastik, darunter auch Einwegbecher, sich an den Kosten für deren Entsorgung beteiligen sollen. Bis Sommer 2021 muss sie in nationales Recht umgesetzt werden. Die EU-Kommission will nun weitere Vorschläge zur Müllvermeidung und für mehr Recycling vorstellen.
Sofern sich die neue Beteiligung der Hersteller auf Plastik beschränke, könne es zu „Verlagerungseffekten“ kommen, gibt Hasenkamp zu bedenken: „Und die kommunalen Betriebe entsorgen im Ergebnis Millionen To-Go-Becher aus Pappe anstatt aus Plastik. Das kann nicht gewollt sein.“ Die Bundesregierung solle die Kunststoffrichtlinie dafür nutzen, das Problem grundsätzlich anzugehen.
(dpa/KP)