Wenn Geld keine Rolle spielt: Luxushotels und deren Gäste
Dass manche Prominente etwas extravaganter leben, ist kein wirkliches Geheimnis. Natürlich greifen diese Persönlichkeiten auch bei der Wahl ihrer Hotels etwas tiefer in die Tasche. Schließlich hat man als Star ganz spezielle und individuelle Bedürfnisse.
Beyoncé nächtigt beispielsweise ausschließlich in Hotelzimmern, die genau auf 22,2 Grad geheizt sind. Laut Bildangaben wurden während ihrer „Mrs Carter“-Tour Titanium-Strohhalme für ein ganz spezielles Mineralwasser bestellt. Zudem ist es der gesamten Crew verboten Synthetik-Stoffe zu tragen, nur reine Baumwolle ist erlaubt. Einmal soll die Sängerin zudem nach rotem Klopapier verlangt haben.
Wer Madonna zu Gast hat, muss sich darauf einstellen, dass die Pop-Königin ihren eigenen frischen Toilettensitz mitbringt. Außerdem benötigt der Star vor jedem Auftritt einen Meditationsraum, um für ihre Auftritte die notwendige Kraft zu schöpfen. Sämtliche Möbel werden aus den Zimmern entfernt, denn Madonna’s Einrichtung reist während der gesamten Tour immer mit. Allerdings müssen laut Angaben der Bild stets 20 Telefone bereitstehen sowie rosa und weiße Rosen verstreut liegen. Diese dürfen jedoch nicht länger als 6 Inches (15,24 Zentimeter) sein.
Aber auch „normale“ Menschen ohne Promi-Status haben ausgefallene Wünsche. Julia Milles ist „Guest Relations Manager“ im Münchner Nobelhotel Vier Jahreszeiten Kempinski. Im Interview mit der tz sprach sie über ihren Beruf. Einmal habe ein wohlhabender russischer Gast nach einer „Klein-Mädchen-Party“ wie in den USA verlangt, zum Geburtstag seiner Freundin. Also wurde das Zimmer kurzerhand mit dutzenden Luftballons in Form von Disney-Figuren, Herzen und allerlei möglichen Formen geschmückt. Massenweise Lichterketten, Kuchen und Knabberzeug wurden rangeschafft und das Zimmer entsprechend dekoriert, damit die glückliche Freundin sich wie auf einer amerikanischen High-School-Party fühlen konnte.
Die teuerste Suite im Vier Jahreszeiten Kempinski kostet übrigens 15.000 Euro pro Nacht und bietet auf 200 Quadratmetern eine eigene Sauna, Kaiserin Sissis Schreibtisch und Boden aus Kalbsleder. Für Hotels im Fünf-Sterne-Segment sei es selbstverständlich, den Gästen so viele Wünsche wie möglich zu erfüllen, so Frank-Ulrich John vom Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga gegenüber der tz, dies sei der USP dieser Häuser.
Was der Gast auch immer möchte, Julia Milles macht es (fast immer) möglich. Im Interview mit der tz erzählte sie, dass einmal ein internationaler Gast total begeistert von den Münchner Rikschas war. Also wurden dutzende Fahrer gesucht und befragt, bis schließlich einer gefunden wurde, der bereit war, sein Gefährt zu verkaufen. Aber manchmal sind selbst der Gästebetreuerin die Hände gebunden. 2014 fragte ein Gast an, ob er nicht den gigantischen Weihnachtsbaum aus der Lobby kaufen und verschicken lassen könne. Hier gab es jedoch unumgehbare Einreisebestimmungen im Heimatland des Gastes. (Bild/tz/MJ)