Überstunden: Wo die Deutschen regelmäßig Zusatzschichten einlegen
Faul sind die Ostdeutschen nicht. In den neuen Bundesländern machen die Arbeitnehmer im Schnitt mehr Überstunden als ihre westdeutschen Kollegen. Die Berliner und Thüringer sind dabei besonders fleißig – zum Wohlgefallen ihrer Arbeitgeber. Pro Woche kommen hier durchschnittlich sechs Stunden mehr auf das Zeitkonto.
Spitzen-Verdiener mit einem Jahresgehalt von 120.000 Euro reißen die meisten Arbeitsstunden (10 Stunden plus zur Regelarbeitszeit) in der Woche ab. Geringverdiener zählen im Schnitt gute zwei Arbeitsstunden mehr in der Woche. Das hat die Studie „Arbeitszeitmonitor 2017“ der Vergütungsberatung Compensation Partner ermittelt. Hier wurden mehr als 220.000 Vergütungsdaten aus den vergangenen zwölf Monaten unter die Lupe genommen, wie Spiegel Online berichtet.
Überstunden in der Gastro
Über zwei Stunden Mehrarbeit die Woche können Gastro-Mitarbeiter natürlich nur müde lächeln. In der Gastronomie und Hotellerie wird fast täglich über dem vereinbarten Pensum gearbeitet. Die Branche hat ungeschrieben Gesetze. Überstunden gehören definitiv dazu.
Kurz vor Schichtende kommt ein Gast und will statt einem gemischten Salat nun doch noch ein Gänge-Menü bestellen. Nach einem Messetag wollen die Hotelgäste einfach nicht die Bar verlassen, um in ihr Bett zu gehen… Gründe für Mehrarbeit gibt es in der Gastro viele.
Im Gegensatz zu anderen Branchen wird diese Mehrarbeit aber bei der Hälfte der Beschäftigten auch als Freizeitausgleich vergütet, wie der „Arbeitszeitmonitor“ weiter analysiert hat. Weitere Erkenntnis der Studie: Männer leisten zwar mehr Überstunden in der Woche, Frauen bekommen aber weniger Freizeitausgleich.
Mit einem Mythos haben die Forscher auch aufgeräumt: Junge Arbeitnehmer arbeiten im Schnitt nicht länger als ihre älteren Kollegen: mit zunehmenden Alter steige auch die Zahl der Überstunden. (Arbeitszeitmonitor 2017 / Spiegel.de / FL)