Steirereck kocht für Krisenhelfer
Das sind die positiven Seiten der Corona-Krise: Viele Leute helfen freiwillig da, wo sie können. Der Gedanke kam auch Birgit und Heinz Reitbauer, die mit dem Steirereck in Wien eines der renommiertesten Restaurants Österreichs (2 Sterne, 5 Hauben) betreiben. Dem Coronavirus geschuldet müssen auch sie ihr Lokal derzeit geschlossen halten. Mit dem Kochen hören sie deswegen aber nicht auf. Gemeinsam mit ihren Mitarbeitern haben sie kurzerhand beschlossen, die Krisenhelfer mit einer täglichen Mahlzeit zu unterstützen.
1000 Portionen/Tag geplant
„Nichtstun liegt uns nicht“, erklärt Heinz Reitbauer die Entscheidung seiner Mitarbeiter, warum sie nach dem Shut-Down in Wien nicht die Hände in den Schoß legen. Das Steirereck wurde daher über Nacht zu einer Charity-Küche umfunktioniert. Den Krisenhelfern von Feuerwehr, Polizei sowie weiteren systemerhaltenden Einsatzkräften wurde am Montag zum ersten Mal ein Lunchpaket aus dem Gourmetküche serviert. „Wir konnten heute 500 Portionen herstellen, unser Ziel sind aber 1000 Portionen pro Tag.“ strahlte Birgit Reitbauer, als die erste Lieferung abgeholt wurde. Die Verteilung der Pakete erfolgt über die Einsatzleitung des Innenministeriums.
Einfach gutes Essen
Im Steirereck arbeiten täglich zehn Köche – freiwillig und mit Sicherheitsabstand – an der Produktion der Mahlzeiten. „Es ist eine ganze neue Herausforderung“, sagt Birgit Reitbauer, „Wir müssen das selbst erst lernen.“ Kein Amuse Bouche und keine Petits Fours, kein aufwändiger Brotwagen und keine komplexen Kompositionen. „Jetzt geht es nicht um Kreativküche, sondern um richtig gutes Essen, das satt macht!“ Und weil das Steirereck seine eigenen Ansprüche gerne selber hochschraubt, soll nicht nur ein einziges Gericht geliefert werden, sondern gleich ein kleines Menü, inklusive Nachtisch.
Lebensmittelspenden gesucht
Um die Unterstützung der Hilfskräfte langfristig aufrecht zu erhalten, ist das Steirereck allerdings auf Lebensmittel-Sponsoring durch Produzenten angewiesen. Dringend gebraucht werden:
- Reis
- Teigwaren
- Wurst
- Fleisch
- Zwiebeln
- jede Art von Gemüse
Außerdem appellieren die Reitbauers an Hersteller von Verpackungen, sie mit Bechern und Boxen – nach Möglichkeit biologisch abbaubar – zu unterstützen, in denen die Mahlzeiten direkt an die Hilfsdienste verteilt werden können. Infos bei Birgit Reitbauer, Tel.: 0676 470 47 15