„Okay, S-S-S-Sam“

Starbucks macht sich über Stotterer lustig

Ein Kassenzettel auf dem als Name des Kunden SSSAM steht
Dass Kunden mit Handicap verspottet werden und das auch noch schriftlich, sorgt bei Starbucks intern für hohe Wellen. (© facebook.com/Tan Lekwijit)
In einer Filiale in Philadelphia wird ein stotternder Kunde nicht nur bei der Bestellung, sondern auch auf dem Kaffeebecher bloßgestellt. Starbucks verfolgt offiziell indes eine Null-Toleranz-Politik.
Donnerstag, 12.07.2018, 08:45 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Die US-Kaffeehauskette Starbucks hat sich für das Fehlverhalten eines Mitarbeiters entschuldigt, der sich über einen stotternden Kunden lustig gemacht hat und lässt den Fall untersuchen. Besagter Barista antwortete kürzlich in einer Filiale in Philadelphia auf die Namensangabe bei der Bestellung eines Kunden namens Sam mit „Okay, S-S-S-Sam“.

Damit nicht genug, prangte als Name auf dem Kassenzettel am Kaffeebecher gut sichtbar „SSSAM“. (Gängige Praxis bei Starbucks ist es, den Namen des Kunden auf die georderten Produkte aufzudrucken.) Sam und Tan Lekwijit, ein anwesender Freund, waren schockiert vom Verhalten des Mitarbeiters. Sams Freund postete den Eklat öffentlichkeitswirksam auf seiner Facebook-Seite, nachdem sein Post zuvor von der offiziellen Starbucks-Seite gelöscht worden sei.

Unmittelbar nach dem Vorfall hatte Sam bereits eine E-Mail an den Starbucks-Kundenservice geschickt, woraufhin der Konzern sich laut Lekwijit bei Sam für die Falschschreibung entschuldigte und eine Entschädigung von fünf Dollar angeboten hatte. „Thema verfehlt“, schrieb Lekwijit dazu in seinem Post. Inzwischen hat Starbucks auf das Posting reagiert, sich persönlich bei Sam entschuldigt und eine nähere Untersuchung des Falls eingeleitet. Laut offiziellem Statement habe der Konzern „null Toleranz für Diskriminierung“ und setzte am 29. Mai mit der vorübergehenden Schließung von über 8.000 US-Filialen sogar ein landesweites Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung.

Immer wieder fallen allerdings Starbucks-Mitarbeiter durch „kreative“ Namensgebungen oder Kassabons auf. Vor rund einem Jahr etwa hat ein Starbucks-Angestellter einer Kundin in North Carolina, die mit einem Trump-T-Shirt bekleidet war, „Bau eine Mauer“ auf den Kassazettel geschrieben. (pressetext.com/CK)

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