Seilbahnchef kündigt wegen betrunkener Skifahrer
Das Problem ist weit verbreitet: Skifahrer, die beim Après Ski kräftig dem Alkohol zusprechen und dann sturzbetrunken ins Tal fahren – oft bei Dämmerung oder Dunkelheit. Schwere bis tödliche Unfälle können die Folgen sein. Besonders kritisch wird es, wenn diese Skifahrer auf Arbeiter in ihren Pistenraupen treffen und übersehen werden.
Eine dieser brenzligen Situationen war kürzlich für den technischen Geschäftsführer der Großarler Bergbahnen in Salzburg der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Nach einem Bericht des ORF kündigte dieser seinen Job, nachdem eine Pistenraupe am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages fast einen Betrunkenen überfahren hätte, der sich auf der Piste aufhielt. Er soll im letzten Moment gesehen und so vor schwersten bis tödlichen Verletzungen bewahrt worden sein. Neben den emotionalen und psychischen Belastungen für das Lift- und Pistenpersonal durch mögliche Schwerverletzte und Todesfälle, gehe es auch im juristischen Sinn um mögliche Strafprozesse, Schuld, Mitschuld oder Unschuld.
„Betrunkene von allen Seiten“
Den Vorfall, bei dem jener betrunkene Mann damals im Schnee gelegen sei, bestätigt auch Josef Gruber, kaufmännischer Leiter der Großarler Bergbahnen: „Wir haben bis spät in die Nacht zum Teil stark betrunkene Gäste, die uns leider auf allen Pistenabschnitten irgendwo daherkommen. Wir müssen dann schwere Unfälle vermeiden.“ Die Bergbahnen fordern deshalb von der Kommunalpolitik strengere Pistensperren nach Betriebsschluss und effektive Kontrollen.
Weil die Pistensperre bisher von offizieller Seite nicht umgesetzt worden sei, hat laut ORF auch Großarls praktischer Arzt, Ernst Toferer, seine Funktionen als behördlicher Sprengelarzt und ehrenamtlicher Bergrettungsarzt zurückgelegt. (ORF/CK)