Prostituierten-Mord im Züricher „Dolder Grand“ aufgeklärt
Finanzexperte Robert S. hat sein Urteil vor dem Bezirksgericht in Zürich regungslos zur Kenntnis genommen. Den eiskalten Mord an der polnischen Prostituierten „Kathleen“ verübte der Ex-Banker in einem der renommiertesten Luxushotels der Schweiz. Es war am 15. September 2014 als Robert S. die 25-jährige Prostituierte im Züricher Hotel „Dolder Grand“ erst betäubte und dann skrupellos ersticken ließ.
Ein Beitrag geteilt von – Edelpunk – Turtle (@edelpunkausueberzeugung) am 16. Jul 2017 um 9:08 Uhr
Die beiden hatten nicht nur eine „Geschäftsbeziehung“, sondern auch eine Liebesaffäre. Als es rein ums Geschäft ging, soll Robert S. für eine Nacht bis zu 1.000 Schweizer Franken (CHF) auf den Tisch gelegt haben. Ein Wochenende ließ sich der vermögende Finanzfachmann aus Zürich schon einmal 10.000 CHF kosten, wie der „Tagesanzeiger“ schreibt. Die fatale Beziehung nahm seinen Lauf und der verheiratete Banker verliebte sich in die hübsche Polin – mit tödlichem Ende.
Warum musste „Kathleen“ sterben?
Nach Ansicht des Gerichts und dem psychiatrischen Gutachtens leidet Robert S. unter einer „narzisstischen Persönlichkeitsstörung“ und „mittelgradigen Depression“, die ihn damals bei der Tat fehlgeleitet haben sollen. Als es Robert S. finanziell immer schlechter ging, konnte er laut Staatsanwalt seine teure Scheinwelt nicht mehr aufrechterhalten. Eine Trennung von seiner Ehefrau fiel ihm auch schwer. Eine langfristige Bindung von „Kathleen“ schien auf dem hohen finanziellen Niveau nicht mehr möglich gewesen zu sein. „In dieser Situation ist ihm die Tötung der Prostituierten als ‚Ausweg‘ erschienen“, wie es in dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft weiter heißt. Die junge Polin musste diese Umstände im Leben des Täters mit ihrem Leben bezahlen.
Zum Tatzeitpunkt präparierte Robert S. zunächst den Orangensaft seines Opfers mit Valium-Tropfen. Als sich „Kathleen“ nicht mehr wehren konnte, schlug er solange auf sie ein, bis sie erstickte. Die Leiche transportierte er in einem Koffer aus dem Hotel und versteckte sie im Weinklimaschrank seines Kellers. Die Kühlung soll er maximal aufgedreht haben, um dem Verwesungsgeruch entgegenzuwirken.
Am 24. September 2014 wurde Robert S. dann von der Kantonspolizei Zürich verhaftet. Zudem muss er 37.500 CHF „Genugtuung“ an die Familie des Opfers in Polen zahlen. Ein Schadenersatz von 17.800 Franken stehe ebenso aus. (Tagesanzeiger.ch / Blick.ch / FL)