„Keine Katastrophenlage wegen Coronavirus“
Die Ausbreitung des Coronavirus hat nach Einschätzung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe noch nicht zu einer Katastrophenlage geführt. „Bei Corona sprechen wir noch nicht von Katastrophe, ausdrücklich und ganz bewusst nicht. Es ist im Moment noch eine Lage der Gesundheitsverwaltung“, sagte der Präsident des Bundesamtes, Christoph Unger, in Hamburg. Man müsse auch den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz wahren. Die Bürger sollten sich besser auf wirkliche Katastrophenfälle vorbereiten. „Für die echte denkbare größte Katastrophe, nämlich den Krieg, bei einem Verteidigungsfall, müssen wir wieder mehr an Vorsorgemaßnahmen treffen“, meinte Unger.
„Lebensmittelvorräte grundsätzlich immer sinnvoll“
Dass sich Menschen mit Lebensmittel bevorrateten, empfehle das Bundesamt sei 40 Jahren, sagte der Bevölkerungsschützer. Mit Blick etwa auf Hochwasser oder größere Stromausfälle rät das Amt zu einem Vorrat an Lebensmitteln und Getränken für zehn Tage. Lagern sollte man allerdings nur das, was man auch normalerweise nutze. Albrecht Broemme, Präsidiumsmitglied der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes, sieht die privaten Hamsterkäufe ebenfalls positiv: „Wenn an einigen Stellen die Regale leergekauft sind, hat das den Vorteil, dass die Regale in den Speisekammern voll sind.“
Demonstrativer Händedruck
Unger und Broemme äußerten sich auf einer Veranstaltung zur Vorbereitung der Feuerwehr-Messe Interschutz 2020, zu der vom 15. bis 20. Juni mehr als 100 000 Besucher in Hannover erwartet werden.Andreas Gruchow, Mitglied im Vorstand der Deutschen Messe AG, betonte: „Die Interschutz findet statt, selbstverständlich.“ Am Mittwoch war die für April geplante Hannover Messe, die weltgrößte Industrieschau, in den Juli verschoben worden. Die insgesamt fünf Podiumsteilnehmer hatten sich zu Beginn der Veranstaltung demonstrativ mit einem gemeinsamen Händedruck begrüßt. (dpa/TH)