In Spanien fliegen wieder die Tomaten
Wie jedes Jahr findet auch heuer wieder am letzten Mittwoch im August im kleinen spanischen Ort Buñol die „Tomatina“ statt. Bei dem Fest, das regelmäßig tausende Touristen aus aller Welt anzieht, werden überreife Tomaten in einer harmlosen Schlacht durch die Straßen geworfen. Die Früchte werden tonnenweise von LKWs in die Straßen von Buñol gekippt, so dass nach der Schlacht regelrechte Flüsse aus Tomatensaft durch die Straßen laufen. Um 11 Uhr vormittags geht es los und exakt eine Stunde später ist es auch schon wieder vorbei. In der Zwischenzeit versucht jeder jeden mit den Tomaten zu bewerfen, wobei es der Ehrenkodex vorschreibt, die Früchte vor dem Werfen etwas zu zerdrücken, um gröbere Blessuren zu vermeiden. Zudem sind die Lieferanten angewiesen, nur überreife Früchte bereitzustellen. Nach der Schlacht gibt es hilfsbereite Anwohner, die die Touristen per Gartenschlauch von Tomatenstücken befreien oder auch mobile Duschen am Bahnhof. Weiter gilt, dass alle Mitstreiter es als Ehrensache betrachten, nach der Schlacht beim Säubern der Straßen zu helfen.
165 Tonnen Tomaten stellt die Stadtverwaltung nach eigenen Angaben für den Spaß zur Verfügung und nachdem sich die Anzahl der Teilnehmer in manchen Jahren schon der 50.000er-Marke genähert hatte, sah sich die Stadtverwaltung seit 2013 gezwungen, die Teilnehmerzahl mittels eines Ticketsystems auf 20.000 zu begrenzen, wobei 5.000 Stück für Einheimische gratis ausgegeben werden, Gäste bezahlen 10 Euro Eintritt. Logisch aber auch, dass jedes Jahr wieder Kritik an dieser Art der Lebensmittelverschwendung aufflammt.
Über den Ursprung der Tomatenschlacht gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Eine Version besagt etwa, dass Passanten einen Straßenmusiker mit Tomaten bewarfen und dieser prompt reagierte, indem er diese zurückwarf. In kürzester Zeit hätten sich dann auch andere Passanten an der Schlacht beteiligt. (CK)