Hotelier fordert Gütesiegel für klimaneutrale Hotels
Wer im „Hotel Vier Jahreszeiten Binz“ oder „Suite Hotel Binz“ auf der Insel Rügen urlaubt, der tut das in klimaneutralen Hotels. Hotelier Gunter Preussker, Inhaber der beiden Hotels sowie des Hotels Alsterblick in Hamburg, hat nach eigenen Angaben mit dem Kauf von CO2-Zertifikaten seine Häuser und deren Betriebsprozesse klimaneutral gestellt. Und nicht nur das: Außerdem kompensiere er auch den CO2-Fußabdruck seiner Gäste inclusive deren Anreise. Dieses Vorgehen sei neu in der Hotelbranche, wie er sagt. Für die Emissionen erwerbe er Anteile an ausgewiesenen Klimaschutzprojekten. Für die drei Hotels mit zusammen 400 Betten habe er für 30.000 Euro Klima-Zertifikate gekauft. Diese müssten jährlich erneuert werden.
Die Finanzierung werde aber nicht auf die Gäste abgewälzt, sondern gingen, laut Gunter Preussker, vom Gewinn ab. Dazu würden Prozesse in den Häusern optimiert, von der Beleuchtung über effektivere Energieanlagen bis zur Aufforderung an die Gäste, auf unnötige Reinigungsleistungen zu verzichten. Gäste, die mit der Bahn anreisten, würden belohnt. Für Autoreisende rechneten die Hotels bis zur Einführung einer CO2-Abgabe den Fahrzeugtyp und die zurückgelegte Entfernung in den CO2-Fußabdruck ein, der ausgeglichen werden müsse.
Ein Gütesiegel für Klimaneutralität von Hotels und Gästeaufenthalten
Ein Ziel Gunter Preusskers ist ein Gütesiegel für die Hotelbranche, von dem sich Gäste bei der Entscheidung für ein Hotel leiten lassen könnten. Dieses solle sowohl für klimaneutrale Betriebsprozesse gelte, aber auch für die Kompensation der CO2-Fußabdrücke der Gäste. Darüber sei er auch bereits mit Buchungsplattformen im Gespräch. Der Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Mecklenburg-Vorpommern, Matthias Dettmann, sagte, ein solches Siegel könnte ein tolles Alleinstellungsmerkmal für Hotels sein.
Für die Erstellung klimaneutraler Konzepte für seine Häuser arbeitete Gunter Preussker mit dem Kompensationsexperten Climate Extender zusammen. Wie Firmengründer Frank Huschka sagte, ermittelt er für jedes Unternehmen die Klimabilanz anhand des Verbrauchs unter anderem von Energie, Wasser und Papier. Aufgrund des errechneten CO2-Ausstoßes würden Zertifikate gekauft. Es stünden 1400 Klimaprojekte in 80 Ländern zur Auswahl, wie zum Beispiel Aufforstungen oder Trinkwasserversorgung. (dpa/mv/KP)
P.s.: Sie würden gerne in der Hotellerie arbeiten? Dann klicken Sie sich doch einfach mal durch unsere HOGAPAGE Spezial-Jobbörse … hier finden Sie jede Menge spannender Stellenangebote.