Hinter den Türen eines Motels
Gerald Foos kaufte sich in den 60er Jahren ein Motel im US-Bundesstaat Denver. Mehr als zwölf der insgesamt 21 Zimmer stattete er mit falschen Belüftungsanalagen aus, durch welche er seine Gäste über Jahre hinweg beobachtete – vor allem beim Sex. Über seine Beobachtungen führte Foos genauestens Tagebuch.
1980 wendete er sich an den amerikanischen Autor Gay Talese und erzählte diesem von seinem Aufzeichnungen, welche „wertvoll für die Menschheit“ sein könnten. Nach einem Briefwechsel über mehrere Jahrzehnte hinweg, entscheidet sich Talese dafür, den Motelbesitzer zu besuchen. Gemeinsam werfen Sie Blicke durch die falschen Belüftungslöcher. Foos bat Talese darum, seine Aufzeichnungen in einem Buch zu veröffentlichen.
Nach vielen Diskussionen ist das Buch „The Voyeur’s Motel“ nun erschienen. Darin finden sich die Beobachtungen und Aufzeichnungen des ehemaligen Motelbesitzers. „Ich kann schwören und sage eindeutig: Ich habe niemals bewusst eine Lüge erzählt“, sagte er der „Washington Post“. Trotz der enormen Kritik an Foos und Talese, der sich bereits von dem Buch distanzieren musste, verkauft sich die Geschichte hervorragend. Steven Spielberg hat sich bereits die Filmrechte gesichert. (dpa)