Hilfsaktion „Flutwein“ für Weingüter und Restaurants
Mit einer so großen Resonanz habe er nicht gerechnet, sagt Winzer Peter Kriechel zum Erfolg der Hilfsaktion mit Wein aus den Schlammfluten. Bislang wurden mehr als 2,5 Millionen Euro an Spenden gesammelt. Wichtiger als das Geld sei das Gefühl für die große Unterstützung, sagt Winzer Peter Kriechel zur Hilfsaktion „Flutwein“ für Weingüter und Restaurants im Katastrophengebiet an der Ahr. Bis Donnerstag wurden mehr als 2,5 Millionen Euro gesammelt. Die Kampagne ist eine Initiative des Ahrwein-Vereins mit örtlichen Gastronomen. Die Spender können als ein Dankeschön von der Flutkatastrophe gezeichneten Wein bekommen. „Die Winzer haben die Weinflaschen so gelassen, wie sie gefunden wurden – originalverschlammt“, erklärte der Verein Ahrwein. Jede einzelne Flasche sei somit ein Unikat und limitiert.
Starkes Miteinander
„Das gibt Mut für den Wiederaufbau“, sagte Kriechel am Donnerstag. „Wir haben nie mit dieser Resonanz gerechnet.“ Das Miteinander von Gastronomie und Weinbau im neuen Verein „Ahr – A wineregion needs Help for Rebuilding“ stehe auch im Zusammenhang mit der Erfahrung der Corona-Zeit, als die Gastronomie in der Zeit der Restaurant-Schließungen von Weinbaubetrieben unterstützt worden seien.
Die Aktion „Flutwein“ ist eine von mehreren Initiativen für die von der Sturzflut am 14. Juli schwer getroffene Weinbauregion. Eine weitere Aktion ist die „solidAHRität“, für die am Donnerstag in Bodenheim am Rhein gespendeter Wein in Kisten verpackt wurde. Winzer und Weinhändler aus Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Südtirol, Griechenland, Österreich und Südafrika haben nach Angaben des Deutschen Weininstituts rund 200.000 Flaschen Wein gespendet, die jetzt von ehrenamtlichen Helfern in Überraschungspakete mit jeweils sechs Flaschen gepackt werden.
Schäden in Millionenhöhe
Die Schäden in den Weinbaubetrieben an der Ahr werden auf 110 Millionen Euro geschätzt, bei den Winzergenossenschaften an der Ahr auf rund 50 Millionen Euro. Inzwischen gebe es auch einen Überblick zu den von der Sturzflut zerstörten Weinbergsflächen, vor allem in niederen Lagen. „Auf etwa 50 Hektar steht kein Stock mehr.“ Das sind fast zehn Prozent der gesamten Rebfläche im Weinanbaugebiet Ahr.
(dpa/MK)