Henssler auf dem „Everest der TV-Unterhaltung“
Mit dem Raab-Nachfolgeformat „Schlag den Henssler“ startet an diesem Samstag (20.15 Uhr) nun die erste Show für den Hamburger, in der es nicht ums Kochen geht. Im Interview der Deutschen Presse-Agentur sprach er über seine Pläne als Prinz, der König werden will (Henssler über sich), und den Kaiser (Henssler über Raab).
Was wünschen Sie sich für den Sonntagmorgen nach Ihrer Premiere?
Ein anständiges Frühstück und eine anständige Quote, wobei man Letzteres eh schwer beeinflussen kann. Ich wünsche mir einfach, dass ich morgens als Gewinner aufwache und sagen kann: Das war eine geile erste Show! Der Rest ergibt sich von selbst. Fest steht aber: Die erste Sendung muss von mir gewonnen werden. Mein Plan ist sowieso, dass ich die ersten drei Shows gewinne, dann wären wir in der vierten bei einer Million – und dann gucken wir mal, was passiert. Ich bin zwar ein guter Verlierer, aber ich hasse es zu verlieren. Wenn ich antrete, dann um zu gewinnen. Das habe ich auf jeden Fall mit Stefan gemeinsam.
Welche Parallelen sehen Sie sonst noch?
Das ist natürlich dieser Ehrgeiz – sonst hätte man mich wohl auch nicht gefragt. Der Zuschauer würde sehr schnell merken, wenn man nicht richtig Gas gibt. Ansonsten will ich da gar nicht groß vergleichen, auch wenn mir klar ist: Ich werde die Treppe noch nicht mal runtergegangen sein, da werden schon welche genau damit beginnen. Fehler kann ich aber eigentlich gar nicht machen, denn das Ding heißt jetzt einfach „Schlag den Henssler“ und die Leute werden sich daran gewöhnen müssen, dass ein anderer Ton herrscht als früher. Es wäre auch fatal, wenn ich mir vorher genau überlegen würde, was ich vielleicht extra anders mache als Raab.
Haben Sie sich Tipps von ihm geholt?
Wir haben länger miteinander gesprochen und es war auch wichtig, dass wir beide uns zusammensetzen – es ist ja sein Format. Ich habe mir quasi den Segen geholt. Wenn der Prinz zum König werden will, muss er den Kaiser ja mal kurz fragen. Aber er ist da cool mit, wir haben sehr locker darüber geredet, auch viel geflachst. Er freut sich selber und hat mir auch seinen Rat angeboten, wenn ich mal Hilfe brauche. Was ich an ihm immer geil fand, ist seine unheimliche Konsequenz, seine Ideen umzusetzen. Wie er einfach sein Ding durchgezogen hat – davon kann man nur lernen. Solche Freiheiten muss man sich erkämpfen.
Wofür würden Sie solche Freiheiten nutzen?
Der Sender und ich sprechen natürlich auch über andere Sachen. Es ist ja bekannt, dass ich auch Bock auf so etwas wie Late Night habe. Aber jetzt erst mal abwarten, wie „Schlag den Henssler“ funktioniert. Außerdem: Late Night kann man immer machen, das geht auch in späterem Alter. Jetzt bin ich ja noch frisch, kann hüpfen und Liegestütze machen – also bin ich richtig bei „Schlag den Henssler“. In zehn Jahren brauche ich damit nicht mehr um die Ecke zu kommen. Mit 55 gegen einen 25-jährigen anzutreten? Das ginge dann vielleicht noch mit Wissensspielen.
Keine Angst vorm Scheitern?
Klar ist die Gefahr groß, wenn man so einen prominenten Vorgänger hat. Die Sendung hat eine unheimliche Historie und das Fernsehen ist noch schnelllebiger geworden – wenn etwas nicht funktioniert, ist man schnell wieder weg vom Fenster. Aber wenn es nicht funktioniert, dann mache ich eben mal ein halbes Jahr gar nichts. Es ist nicht so, dass ich das Fernsehen brauche wie die Luft zum Atmen. Aber Fernsehen macht Bock. Mein erstes Format ohne Kochen ist eine 20.15-Uhr-Sendung, Samstagabend, live, die auch noch heißt wie ich – ich glaube, damit habe ich den Mount Everest der Fernsehunterhaltung erklommen. Mehr gibt’s nicht, mehr kannst du nicht machen. Wenn mir das einer gesagt hätte, als ich mit 16 Jahren Koch gelernt habe! (dpa/MJ)