Shitstorm in Australien

Gitterpommes à la „Schindlers Liste“

Gitter-Pommes frites auf einem Teller
Die Assoziation zwischen Gitter-Pommes und Schindler’s Liste muss man erst mal finden. Beim Versuch, kreative Namen für ihre Gerichte zu finden, gehen einige Gastronomen wohl doch ein wenig zu weit. (© fotolia.com/myviewpoint)
Der Betreiber des australischen Restaurants „The Arc at Nobbys“ missbraucht den Holocaust für seine Werbung. Die Empörung unter den Kunden ließ nicht lange auf sich warten.
Donnerstag, 07.02.2019, 10:22 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Das australische Restaurant The Arc at Nobbys sorgt mit seinen „Schindler’s List“-Gitterpommes (Waffle Fries) für Entsetzen unter seinen Gästen. „Ich kann nicht ausdrücken, wie verstört, unbehaglich und geschockt wir waren, als wir die Speisekarte gelesen haben“, schildert eine Kundin nach dem Besuch der Gaststätte. Die Schindler’s-List-Gitterpommes folgen einer Reihe von Speisen, die nach bekannten Blockbustern, wie „Pulp Fiction“, „Terminator“ und „Godfather“ benannt sind.

Die Besucherin hat dem Manager ihre Entdeckung mitgeteilt, der sich daraufhin entschuldigte. Zusätzlich reichte Lisa eine Beschwerde bei der Bürgerrechtsorganisation Anti-Defamation Commission ein. Als Reaktion darauf wurde der Speisenamen laut Geschäftsführung aus der Karte entfernt. Dennoch ist die Bezeichnung (Stand 7.2.19) nach wie vor auf der Internetseite des Restaurants zu finden.

Laut Dvir Abramovich, Chairman der Anti-Defamation Commission, ist dieser Vorfall ein „haarsträubendes Beispiel“ dafür, wie der Holocaust zu Werbe- und Marketingzwecken missbraucht wird. „Dieser bedauernswerte Zwischenfall, der die meisten Menschen sprachlos macht, zeigt, dass mit fortschreitender Zeit das Vergessen rund um die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs einsetzt“, schildert Abramovich. (pte)

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