AfD-Parteitag: Hotelmitarbeiter haben Angst vor Ausschreitungen
Der Hoteldirektor des Kölner Maritim-Hotels ist am 22. April nicht wirklich zu beneiden. Hartmut Korthäuer beherbergt dann die umstrittene Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) und deren Mitglieder. Was die Sache brenzlig macht: Die Polizei und die Stadt Köln rechnen mit gewaltbereiten Linksautonomen, die versuchen werden, den Parteitag im Hotel zu stürmen. Im Kölner „Express“ spricht der General Manager über die Angst seiner Mitarbeiter und wie er persönlich mit dieser Herausforderung umgeht.
Vorbereitung des Parteitages mit der Polizei
Korthäuer stimmte sich als Verantwortlicher des Maritim-Hotels beim Schutz vor Hausfriedensbruch und möglichen Sachbeschädigungen eng mit der Einsatzplanung der Polizei ab. Hier sei ein „umfassender Informationsaustausch“ erfolgt.
Das sei auch bitter nötig, alleine schon weil seine Hotelmitarbeiter Angst haben. „Weniger Angst haben sie vor dem Parteitag, mehr vor den Aktionen der Autonomen. Denn die Aktivisten unterscheiden oft nicht, wer das Hotel betritt. Jetzt gibt es einen Sicherheitsplan, wie die Mitarbeiter sicher ins Hotel gelangen können“, sagt Korthäuer im Interview mit dem „Express“.
Wie werden die Mitarbeiter und Gäste geschützt?
Das Maritim Hotel in Köln engagiere für die Zeit des Parteitages einen privaten Sicherheitsdienst. Auch die AfD selbst bringe Security mit, erklärt der Hoteldirektor weiter. Zudem schütze die Polizei die Veranstaltung mit ihrer Präsenz vor dem Haus. Rund 200 Sicherheitsleute sind am Wochenende im und um das Maritim Hotel im Einsatz.
Vom 22. bis 23. April werden dort keine weiteren Gäste übernachten. Alle Zimmer seien für die Politiker und Parteimitglieder der AfD reserviert, erklärt Korthäuer. Der Hoteldirektor habe im Vorfeld bereits anderen Gästen per E-Mail mitgeteilt, ihre Buchung zu stornieren, weil „es wohl kein angenehmer Aufenthalt werden könnte“. Viele Gäste hätten hierfür Verständnis gezeigt, wie Korthäuer betont.
Shitstorm per E-Mail
Persönlich sei er als Hoteldirektor in den rund 600 Mails und Briefen, die ihn bis dato erreichten, nicht beleidigt worden. Die unsäglichen Beschwerden richteten sich gegen das Hotel als Veranstaltungsort des Parteitages. Über Facebook schimpften die User jedoch so laut, dass das Hotel seine Präsenz dort kurzzeitig zurückziehen muss.
Wie geht Hartmut Korthäuer persönlich mit der Situation um? „Ich selbst werde auch von Freitag bis Montag im Hotel einkaserniert sein. Meine Hoffnung ist, dass alles friedlich bleibt, sodass ich mir am Sonntagabend ein Kölsch aufmachen kann.“ (Express / FL)