Ärger um Werbekampagne

Wegen indischer Süßspeise: Pierce Brosnan drohen zwei Jahre Haft

Pierce Brosnan in einer Aktionszene, davor ein Teller mit einem indischen Gericht
Schauspieler Pierce Brosnan muss sich in Indien für einen Werbspot verantworten. (©picture alliance/Everett Collection/womue/Fotolia)
Die Lizenz zum Werben – diese hatte der Ex-007-Agent für indische Dessert-Pastillen zwar durchaus. Doch die Food-Kampagne hat für den Schauspieler nun ein unerwartetets Nachspiel…
Freitag, 16.02.2018, 10:19 Uhr, Autor: Thomas Hack

Dem Schauspieler Pierce Brosnan (64) droht in Indien Ärger wegen einer Werbung für einen offensichtlich gesundheitsschädlichen Atemerfrischer. Die Gesundheitsbehörde der Hauptstadtregion Delhi forderte den früheren James-Bond-Darsteller auf, binnen zehn Tagen zu einer Werbung Stellung zu nehmen, die erstmals im Jahr 2016 im indischen Fernsehen und in Zeitungen erschienen war, wie Delhis Tabak-Beauftragter SK Arora nun erklärte. Darin bewirbt der Ire Brosnan eine „Pan Masala“ genannte Mischung aus Betelnuss und Gewürzen, die nach Mahlzeiten für besseren Atem gegessen wird.

Weil der Hersteller die Kampagne mit Brosnan auch nutzte, um ein ähnliches Produkt zu bewerben, das Kautabak enthält, droht dem Hollywood-Star nun eine Verurteilung zu zwei Jahren Haft, denn Tabakwerbung ist in Indien strengstens verboten. Die Werbung, in der Brosnan als Bond-ähnlicher Action-Held auftritt, hatte bereits kurz nach ihrem Erscheinen eine Kontroverse ausgelöst. Das in Indien weit verbreitete Kauen von suchterzeugenden Betelnuss-Produkten, das sich durch rotgefärbtem Speichel bemerkbar macht, ist auf dem Subkontinent eine häufige Ursache von Mundkrebs.

Brosnan hatte damals erklärt, der Hersteller Pan Bahar habe sein Abbild auf unberechtigte Weise verwendet. Ihm sei versichert worden, es handle sich um einen Atemerfrischer beziehungsweise ein Zahnbleichmittel mit natürlichen, unschädlichen Inhaltsstoffen, teilte er mit. Die Werbekampagne war daraufhin abgebrochen worden. Arora zufolge tauchten aber zuletzt wieder Plakate in Delhi auf. (dpa/TH)

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