„Selbstverständlich, gerne!“ – Was wir vom Service genau damit meinen

Kellner bedient Gast
Vor kurzem haben wir hier berichtet, wie viele Bedeutungen die Antwort „Ja Chef“ in der Küche haben kann. Doch auch im Service ist die Antwort „Selbstverständlich, gerne!“ dem Gast gegenüber manchmal mit Hintergedanken versehen. HOGAPAGE zeigt die wichtigsten davon auf.
Dienstag, 04.06.2019, 16:06 Uhr, Autor:Clemens Kriegelstein

Gast: Zu trinken bitte nur Leitungswasser.
Antwort: Selbstverständlich, gerne!
Was wirklich gemeint ist: Bloß nicht einen Cent zu viel zahlen, stimmts?

Gast: Ich würde den kleinen Kaffee gern mit Kreditkarte zahlen?
Antwort: Selbstverständlich, gerne!
Was wirklich gemeint ist: Drei Euro mit Kreditkarte? Da bleibt für uns ja kaum mehr was über!

Gast: Kann ich Pommes statt Salat als Beilage haben?
Antwort: Selbstverständlich, gerne!
Was wirklich gemeint ist: Es ist immer das gleiche. Warum schreiben wir nicht gleich „Beilage nach Wahl“ auf die Speisekarte?

Gast: Könnte ich eine kleine Portion haben?
Antwort: Selbstverständlich, gerne!
Was wirklich gemeint ist: Soll der Koch jetzt das Schnitzel halbieren, oder was? Und wehe, wir würden für die kleine Portion den vollen Preis verrechnen…

Gast: Habt ihr wirklich schon Sperrstunde? Eine Runde geht sich doch sicher noch aus!
Antwort: Selbstverständlich, gerne!
Was wirklich gemeint ist: Dass wir auch mal heim wollen, weil wir hier arbeiten und uns nicht in Partylaune die Kante geben, interessiert dich natürlich nicht.

Gast: Ich habe es eilig und brauche mein Essen sofort!
Antwort: Selbstverständlich, gerne!
Was wirklich gemeint ist: In der Küche drehen die Kollegen ja nicht Daumen. Sollen dafür die anderen Gäste, die vorher gekommen sind, länger warten oder was?

Gast: Können wir bitte getrennt zahlen und die Flasche Wein teilen Sie einfach auf alle vier auf.
Antwort: Selbstverständlich, gerne!
Was wirklich gemeint ist: Ich verbringe die Hälfte meiner Arbeitszeit mit Kopfrechnen. Nach zwei Jahren im Service ist jeder bereit für die Mathe-Olympiade. Aber warum ist dieses „getrennte zahlen“ bei uns bloß so beliebt? In anderen Ländern funktioniert das ja auch, dass einfach alle zusammenlegen.

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