Schweizer Imbiss sperrt WC-Schmarotzer ein
Ein Leser-Reporter des Schweizer Online-Portals 20min.ch machte beim Essen in einem Züricher Thai-Restaurant eine skurrile Entdeckung. In den Toiletten prangte dort ein Schild mit deutlicher Ansage: „Privateigentum! Diese Toilette ist nur für Kunden des Golden Asian Store! Nicht-Kunden, die dieses WC benutzen, werden so lange eingesperrt, bis die Strafe von 100 Franken bezahlt wurde! Der bisherige Rekord beträgt 3 1/2 Stunden.“
Kampee Yutti ist kein gnadenloser Gastronom
Kampee Yuti ist Besitzer des Lemon Grass und eigentlich kein herzloser Mensch. Im Interview mit 20min.ch sagt er, dass generell nichts dagegen hätte, wenn jemand seine Toilette benutzen möchte, ohne etwas in seinem Imbiss zu konsumieren: „Wenn Leute hereinkommen, nett hallo sagen und fragen, ob sie das WC benutzen können, dann sagen wir im Normalfall ja.“ Ein großes Problem habe er aber mit Leuten, die ohne Grußwort das Restaurant betreten und nach dem Verrichten ihres Geschäfts wieder wortlos das Restaurant verlassen. Laut Kampee Yuti zeigt das Schild Wirkung. Viele würde nach ihrem WC-Besuch ein bisschen Geld an der Kasse zahlen. „Das Plakat ist aber nur ein Spass“, sagt Yuti, „oder ein Wunsch.“ Es wurde von ihm noch nie ein ungebetener Gast eingesperrt.
Das Ärgernis für Gastronomen, dass Leute auf die Toilette gehen, ohne etwas zu konsumieren ist weit verbreitet. Mit der „netten Toilette“ will man in den schweizer Städten Luzern und Thun der Gastronomie zur Seite springen. Dort erhalten Restaurants, die ihre Toiletten für die Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, eine Entschädigung von der Stadt. (20min.ch / FL)