Sexistisches Rabattsystem

Mehr Rabatt für mehr Busen

Rabattstaffelung Manga Frauen Oberweite Hangzhou Restaurant
Nicht mal in China geht Werbung dieser Art mehr durch. (© qjwb.com.cn)
5 bis 65 Prozent Nachlass, je nach Körbchengröße verspricht ein chinesisches Lokal namens „Trendy Shrimp“ seinen Gästen – der Shitstorm hat nicht lange auf sich warten lassen.
Mittwoch, 09.08.2017, 11:10 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Das chinesische Restaurant „Trendy Shrimp“ hat Kunden mit einer Rabattaktion verägert, bei der die Brustgröße die Höhe des Nachlasses bestimmt. „Die ganze Stadt ist auf der Suche nach Brüsten“, so der Werbeslogan der Aktion. Ein Poster im Restaurant zeigte nackte und halbnackte Anime-Figuren als Richtlinie. Körbchengröße A brachte fünf Prozent Rabatt, Größe G bereits 65 Prozent.

Lan Shenggang, der Geschäftsführer des Seafood-Restaurants, war sich bewusst, dass das Poster kontrovers ist, als er es aufgehängt hat. Er meinte allerdings, die Zielgruppe des Restaurants seien hauptsächlich junge Leute und die wären sehr tolerant heutzutage. Außerdem war er überzeugt, die Aktion würde die Marke stärken.

Diskriminierend und vulgär
Zwei Tage nach dem Aufhängen des Posters haben bereits die ersten Kunden verlangt, es abzunehmen. Es sei vulgär, Frauen mit größerem Busen mehr Rabatt zu geben und abgesehen davon, sei es gegen alle Frauen diskriminierend. Der Vorstand des Restaurants hängte das Banner ab, um trotz der frechen Werbung Frieden mit den Anrainern zu bewahren.

„Das Poster wurde bereits abgehängt, unsere Rabattaktivitäten werden aber weitergehen“, sagt Shenggang. Viele hätten das Poster gar nicht beachtet und schon gar nicht als Problem gesehen. Die häufigsten Discounts wären für die BH-Größen B, C und D. Viele Kundinnen wären demnach sehr stolz auf ihren Körper und den Rabatt, den sie dafür bekommen haben.

Die Brüste der Kundinnen wurden nie wirklich vermessen, sondern nur optisch abgeschätzt. Das Zusammenstellen der Rechnung wurde außerdem nur von Kellnerinnen und keinem männlichen Angestellten durchgeführt. Trotzdem hat Shenggang schließlich dem Druck nachgegeben und das „Busen-Skonto“ beendet. Inzwischen arbeitet er an einem neuen Rabatt-Programm. (CK)

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