Die Welt der Michelin-Spitzenköche in der Doku-Reihe „Am Pass“
„‚Am Pass‘ zeigt den Blick hinter die Kulissen von anderen Kollegen. Für mich ist es spannend zu sehen, wie die Kollegen mit der Menüentwicklung und ihrem Personal umgehen“, sagt Maurizio Oster, Koch im Zeik in Hamburg.
Im Mittelpunkt der achtteiligen Doku-Reihe „Am Pass – Geschichten aus der Spitzenküche“ stehen acht Köche. Jeder ist mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Es geht um ihre Arbeit zwischen Handwerk und Kunst, um ihre Kreationen und ihre Kochphilosophie, die oft auch eine Lebensphilosophie ist.
Von der ersten Idee eines Gerichtes bis hin zum gespülten Teller sind die Köche für alles verantwortlich. Sie gestalten die Karte, suchen den Kontakt zu Lieferanten, stellen ihr Team zusammen, überprüfen die Arbeit und richten die Teller an.
Die Doku-Reihe „Am Pass“ (Redaktion: Steffen Gurr, Produzent und Autor: Christoph Heymann) präsentiert unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Herausforderungen: So hat Tom Elstermeyer sein Restaurant in einem Wohngebiet von Osnabrück eröffnet, Daniel Raub hat den insolventen Betrieb seiner Familie in Friedland übernommen und neu aufgebaut und Maurizio Oster versucht in Hamburg Familie und Arbeit besser zu organisieren als in der Branche üblich.
„‚Am Pass‘ zeigt die eigene Arbeit nochmal anders“
Für Maurizio Oster war es wichtig, seine eigene Perspektive auf Gastronomie zu zeigen. „Ich habe bei ‚Am Pass‘ mitgemacht, weil ich zeigen wollte, wie meine Arbeit als Sternekoch aussieht. Für mich war es auch entscheidend, dass wir eine Küche haben, die ohne 16 Stunden Schichten auskommt. Gerade in der Sterneküche erleben ja viele Kollegen etwas anderes. Mir war wichtig, auch für den Nachwuchs eine andere Gastronomie zu zeigen.“
Tom Elstermeyer, Koch im IKO in Osnabrück: „Die Arbeit vom ‚Am Pass‘-Team bei uns zeigt die eigene Arbeit nochmal anders. Ich habe mich selbst nochmal genauer angeschaut. Was mache ich da eigentlich? Wer bin ich eigentlich? Als Koch bin ich immer in dem Hamsterrad und muss alles fertig haben, aber die Dreharbeiten haben mir einen anderen Blick auf mein Kochen gegeben. ‚Am Pass‘ zeigt mit schönen Bildern die ungeschönte Realität in der Küche, deshalb habe ich mitgemacht.“
Ein Blick hinter die Kulissen der Sterneküchen
Herausstechendes Merkmal von „Am Pass“ ist die besonders aufwendige technische Umsetzung. Selten sah Essen so schön aus. Besonderes Augenmerk bekommt immer das sogenannte „Signature Dish“, gewissermaßen die kulinarische Visitenkarte jedes Kochs. Aber auch alle weiteren Gänge des Menüs werden mit Lust am Genuss präsentiert.
Gleichzeitig gucken die Zuschauer in „Am Pass“ hinter die Kulissen der Sterneküchen. Wie sind Zusammenarbeit und Stimmung, wer übernimmt welche Rolle und wie realisieren die Köche mit ihren Kollegen ihre Vorstellungen?
Wann und wo ist die Doku zu sehen?
Alle acht neuen Folgen sind ab dem 29. Januar in der ARD-Mediathek zu sehen. Das NDR Fernsehen zeigt die ersten vier Folgen ab dem 4. Februar, jeweils sonntags um 16.30 Uhr. Alle Folgen sind auch im NDR Vorführraum (Anmeldung erforderlich) abrufbar.
Es handelt sich um die dritte Staffel von „Am Pass“. In vorherigen Staffeln waren unter anderem zwei hannoversche Köche dabei: Tony Hohlfeld aus dem Jante und Benjamin Gallein aus dem Votum.
Die Köche der 3. Staffel
- Tom Elstermeyer | IKO | Osnabrück (Folge 1 in TV und Mediathek): Über das Wagnis Selbständigkeit in der Spitzengastronomie, und wie man mit eigenwilliger Metropolen-Küche in einem Osnabrücker Wohngebiet überzeugen kann.
- Markus Kebschull | Seesteg | Norderney: Über kulinarisches Spitzenniveau auf der Urlaubsinsel, und wie man junge Köche zu kreativer Selbständigkeit führt.
- Stefan Fäth | Jellyfish | Hamburg: Über einen Bayer, der auf einem Kreuzfahrtschiff kocht, und wie man mit Fischküche einen Stern ins Schanzenviertel bringt.
- Thomas Wohlfeld | Handwerk | Hannover: Über Spitzenküche in familiärer Atmosphäre, und wie man Höchstleistung ohne Konkurrenzdenken bringen kann.
- Randy de Jong | Kesselhaus | Osnabrück: Über einen Holländer, der in Osnabrück kocht, und wie er mit holländischer Gourmet-Tradition überzeugt.
- Tim Extra | Apicius | Bad Zwischenahn: Über die Wiederbelebung eines renommierten Hauses, und wie es ist, in die Gastronomenfamilie einzuheiraten.
- Maurizio Oster | Zeik | Hamburg: Über die selten mögliche Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Sternerestaurant, und wie man Spitzenküche vegetarisch und kostenbewusst machen kann.
- Daniel Raub | Genießer Stuben | Friedland: Über ein Traditionsunternehmen als Phönix aus der Asche, und wie man nach der Pleite der Eltern den Betrieb mit neuem Konzept an die Spitze bringt.
(Norddeutscher Rundfunk/ots/SAKL)