Trivago wegen Verbrauchertäuschung angeklagt
Australische Verbraucherschützer sind vor Gericht gezogen und haben das Hotelvergleichsportal Trivago verklagt. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, seine Kunden zu täuschen. Jetzt verlangen die Kläger eine Strafe in Millionen-Dollar-Höhe, nachdem der Richter zu ihren Gunsten entschieden hatte. Der Kern der Anschuldigungen: Das Onlineportal würde keineswegs die günstigsten Hotels anbieten, sondern empfehle die Gästehäuser je nachdem, wer am meisten dafür zahle. Trivagos Verhalten sei „besonders ungeheuerlich“, hatte der Chef der Verbraucherschutzorganisation ACCC, Rod Sims, dieser Tage dazu verlauten. Er verwies dabei auf eine Entscheidung des Bundesgerichts und kommentierte, dass diese anderen Unternehmen eine Warnung sein solle. „Wir wollen an Trivago und andere die Botschaft senden, Verbraucher nicht zu täuschen und Verbraucher nicht mehr zahlen zu lassen als sie müssten“, erläuterte Sims weiter.
„Trivago wird von Onlinebuchungsseiten bezahlt“
Die Webseite von Trivago biete entgegen dem augenscheinlichen Eindruck kein unparteiisches, objektives und transparentes Preisvergleichs-System, bestätigte Richter Mark Moshinsky die Anklage. „Die Tatsache, das Trivago von den Onlinebuchungs-Seiten bezahlt wurde, wurde nicht deutlich gemacht.“ Der Fall soll für eine Entscheidung erneut vor Gericht kommen, wobei offensichtlich aber noch kein konkreter Termin vorliege. Trivago werde die Entscheidung des Gerichts genau überprüfen, kündigte indes eine Unternehmenssprecherin in Düsseldorf an. „Wir arbeiten daran, die Auswirkungen dieser Entscheidung auf unser Website-Design schnell zu verstehen“, teilte sie mit. Trivago wurde als Startup in Düsseldorf gegründet. Mehrheitsaktionär ist Expedia, ein Konkurrent Booking. (dpa/TH)