TripAdvisor legt erstmals Transparenzbericht vor
Die Reiseplattform TripAdvisor publiziert zum ersten Mal einen Transparenzbericht. Der Report gibt Einblick in nie zuvor veröffentlichte Details über die Moderationsprozesse von Bewertungen sowie statistische Daten zur Anzahl der Fälschungsversuche im Jahr 2018. Der Bericht enthüllt dabei die Gesamtanzahl an Bewertungen, die im Jahr 2018 auf TripAdvisor eingereicht wurden. Der Report beinhaltet auch eine detaillierte Aufschlüsselung über das Verhältnis der Bewertungen, die abgefangen oder gelöscht wurden.
„Vertrauen hat höchste Priorität“
„Sicherzustellen, dass TripAdvisor eine vertrauenswürdige Plattform für unsere Nutzer sowie gelistete Unternehmen ist, hat höchste Priorität. In den letzten Jahren haben wir stetig Verbesserungen an unserem branchenführenden Betrugserkennungssystem vorgenommen, aber es bleibt ein tägliches Ringen und wir sind weitentfernt davon uns damit zufriedenzugeben“, sagt Becky Foley, Senior Director, Trust & Safety bei TripAdvisor. „Obwohl wir den Kampf gegen gefälschte Bewertungen auf TripAdvisor gewinnen, können wir nur unseren Bereich des Internets schützen. Solange andere Bewertungsplattformen keine starken Maßnahmen ergreifen, werden Betrüger weiterhin kleine Unternehmen ausbeuten und erpressen. Es ist an der Zeit, dass andere Plattformen wie Google und Facebook Initiative ergreifen und uns darin unterstützen dieses Problem anzugehen.“
Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick
- 66 Millionen Bewertungen wurden im Jahr 2018 auf TripAdvisor von der Reise-Community eingereicht. Jede einzelne wurde mittels modernster Analysetechnik überprüft und 2,7 Millionen Erfahrungsberichte zusätzlich vom Moderationsteam kontrolliert.
- 4,7 Prozent aller eingereichten Bewertungen wurden abgelehnt oder gelöscht – entweder durch ein digitales Prüfsystem oder manuell durch das Moderationsteam. Die Gründe reichten von Verstößen gegen die Richtlinien bis hin zu Bewertungsbetrug.
- Nur ein ganz geringer Anteil aller eingereichten Erfahrungsberichte – 2,1 Prozent – wurden als gefälscht identifiziert. Die große Mehrheit dieser (73 Prozent) wurden bereits vor der Veröffentlichung abgefangen.
- Dies entspricht über einer Million gefälschter Bewertungen, die niemals auf TripAdvisor sichtbar waren.
- Weniger als ein Prozent der Reviews wurden durch Mitglieder oder Betriebe wegen möglicher Richtlinienverstöße gemeldet. Das Moderationsteam hat die meisten dieser Meldungen innerhalb von sechs Stunden überprüft.
- 34.643 Unternehmen wurden 2018 mit einer Herabstufung im Ranking belegt. Dies bedeutet, dass ein Betrieb vorübergehend seine eigentliche Position im Beliebtheitsranking verliert. Diese Strafmaßnahme kommt zum Einsatz, wenn ein Unternehmen dabei erwischt wird gefälschte Bewertungen zu veröffentlichen.
Lob vom Hotelverband Deutschland
Der Transparenzbericht informiert zudem darüber, was TripAdvisor unternimmt, um bezahlten Bewertungsbetrug zu unterbinden. So wurden seit 2015 die Aktivitäten von mehr als 75 Webseiten gestoppt, die beim Versuch, Bewertungen zu verkaufen, erwischt wurden. „Bewertungen sind für Millionen von Tourismusunternehmen auf der ganzen Welt von enormer Bedeutung. Daher ist es sehr ermutigend zu sehen, dass eine große Bewertungsplattform so detaillierte Informationen über ihre Prüfmechanismen und Resultate veröffentlicht. Wir arbeiten bereits seit einiger Zeit zusammen mit TripAdvisor daran, Betrügern das Handwerk zu legen und werden dies auch weiterhin tun. Dieser Transparenz-Report ist etwas, wofür wir uns stark gemacht haben, denn Webseiten wie TripAdvisor spielen zusammen mit den offiziellen Hotelklassifizierungen eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, Gäste in ihren Buchungsentscheidungen zu leiten. Dies ist ein wichtiger Schritt für die Branche und wir hoffen, dass andere Bewertungsplattformen dem Beispiel von TripAdvisor folgen werden“, sagt Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer Hotelverband Deutschland.
Möglichkeiten, um sich gegen Fake-Bewertungen zu wehren, gefordert
„Unsere Betriebe brauchen dringend Möglichkeiten und Hebel, um sich gegen geschäftsschädigende Fake-Bewertungen auf Buchungs- und Bewertungsplattformen wehren zu können“, kommentiert die Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Susanne Kraus-Winkler, den Transparenzbericht von TripAdvisor. Auch wenn der aktuelle Bericht nun belegen soll, dass es lediglich einen geringen Anteil an problematischen Bewertungen gibt, die gesperrt werden müssen, sieht Kraus-Winkler Handlungsbedarf. „Oftmals reicht eine einzelne negative gefälschte Bewertung, um den Bewertungsdurchschnitt zu senken und so dem Betrieb massiv zu schaden.“ Natürlich sehe sie jegliche Bemühung der Plattformen, die dazu beitragen einen transparenten und fairen Wettbewerb sicherzustellen, als positiv an, so die Branchen-Sprecherin. „Was unsere Betriebe, neben all den eingesetzten Analysetools und Algorithmen aber vor allem brauchen, sind konkrete Ansprechpartner bei den Plattformen. Nur so können sie rasch und wirkungsvoll gegen problematische, gefakte und geschäftsschädigende Bewertungen vorgehen.“
Der TripAdvisor Transparenzbericht kann hier eingesehen werden.