Rund 40 Prozent der Hotelumsätze wurden 2018 storniert
Rund 40 Prozent der Hotelumsätze wurden 2018 von OTA-Nutzern vor ihrer Ankunft storniert. Zu diesem Ergebnis kam eine von 2014 bis 2018 angelegte Studie von D-Edge Hospitality Solutions, der Accor-eigenen Hoteltechnologiegruppe. Dafür untersuchte das Unternehmen die Online-Vertriebsleistung von mehr als 200 verschiedenen Plattformen für 680 Immobilien in Europa. Die durchschnittliche Stornoquote betrug 2014 32,9 Prozent und stieg 2018 auf 39,6 Prozent.
Gäste haben sich an kostenlose Stornierungsmöglichkeiten gewöhnt
Negativer Spitzenreiter ist laut D-Edge die Booking Holdings (Eigentümer von Booking.com): Diese hatten die höchste Stornoquote der Online-Reisebüros mit 50 Prozent im Jahr 2018 und einem Plus von 6,4 Prozent über vier Jahre. Die Expedia Group (Hotels.com und Expedia) liegt mit einer Quote von 26,1 Prozent im Jahr 2018 deutlich darunter, die seit 2014 aber immer noch um 6 Prozent gewachsen ist. Dagegen waren die Stornierungen von Direktbuchungen auf der Website einer Immobilie mit 18,2 Prozent am niedrigsten und stiegen im Vierjahreszeitraum nur um 2,8 Prozent. Reservierungen mit Vorlaufzeiten von mehr als 60 Tagen wurden, Analysen zufolge, in rund 65 Prozent der Fälle storniert.
Grund sei, wie der Bericht besagt, dass sich die Gäste an kostenlose Stornierungsmöglichkeiten gewöhnt hätten, die vor allem bei Booking.com und Kanälen bzw. Apps wie Tingo oder Service zu finden seien. Diese Richtlinien wären darauf ausgelegt, dass Nutzer Hotelzimmer zu jedem Preis stornieren und umzubuchen könnten. Dieses Kundenverhalten behindere eine genaue Prognose und führe schließlich zu keiner optimalen Belegung, heißt es im Bericht.
Online-Vertrieb im Aufschwung
Die Studie ergab außerdem, dass der Online-Vertrieb zwischen 2014 und 2018 um 46,7 Prozent gewachsen ist. Rund 71 Prozent der Online-Distribution für unabhängige Hotels wurden 2018 von Online-Reisebüros generiert. Booking Holdings hielt im Jahr 2018 68 Prozent des OTA-Marktanteils.